Haben Sie Sodbrennen? Plagt Sie öfter Mundgeruch? Leiden Sie unter unreiner Haut? All das kann mit einem uralten Hausmittel bekämpft werden: Natron.

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Natron benutzen viele zum Putzen und schwören auf die Reinigungskraft des Pulvers - besonders, wenn es um hartnäckigen Kalk und Speisereste in der Küche geht. Kombiniert man es mit Essig, reinigt Natron sogar verstopfte Abflüsse.

Doch Natron kann noch viel mehr und ist gut für die Gesundheit! Besonders in Wasser aufgelöst, kann das Mittel zahlreiche größere und kleinere Wehwehchen lindern.

Natron: Was ist das eigentlich?

Chemisch korrekt heißt Natron Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3). Es handelt sich dabei um ein farb- und geruchloses Salz, das leicht wasserlöslich ist und als Mineral in der Natur vorkommt - etwa in den USA. Heute wird es allerdings größtenteils künstlich hergestellt und kommt besonders häufig in Back- und Brausepulvern zum Einsatz.

Es kann aber auch pur in Drogerien als "Bullrich Salz" oder "Kaiser Natron" sowie in Supermärkten in der Backzutatenabteilung gekauft werden. Weitere Anwendungsgebiete von Natron sind unter anderem die Landwirtschaft, der Haushalt (als Reinigungsmittel) und die Aquaristik.

So wirkt die Natron-Trinkkur

Vermischt mit Leitungswasser wird das pulvrige Speisenatron (nicht das giftige Waschnatron!) zu einer Trinkkur. Diese Kur scheint ein wahrer Alleskönner für die Gesundheit und den Körper zu sein, betrachtet man ihre vielseitige Wirkung. Auch in der Alternativmedizin wird Natron gerne genutzt.

  • Natron reguliert durch seinen basischen Wert Säuren und hilft auch, Übersäuerungen des menschlichen Körpers entgegenzuwirken. Manchen Krankheiten wie etwa Gicht, Arthritis oder Osteoporose soll so vorgebeugt werden.
  • Wer etwa unter Sodbrennen leidet, kann eine Natron-Trinkkur starten, um die Symptome zumindest vorübergehend zu lindern.
  • Ein weiteres Wirkungsfeld können Infekte sein: Leiden Sie etwa unter einer Blasenentzündung, kann die Natron-Trinkkur helfen. Auch bei Halsschmerzen kann das Natron-Wasser-Gemisch durch seine antibakterielle Wirkung gurgelnd verwendet werden.
  • Stichwort Gurgeln: Dadurch, dass Natron bakteriellen Belag im Mund- und Rachenraum bekämpft, kann es obendrein Mundgeruch neutralisieren.
  • Ist eine Erkältung im Anmarsch, kann die Trinkkur helfen, die Erreger zu bekämpfen.
  • Es heißt sogar, dass man Natron bei einer Diät einsetzen kann, um Gewicht zu reduzieren. In Kombination mit einer Säure wie Zitrone, Essig oder Grapefruitsaft soll Natron zu einem langanhaltenden Sättigungsgefühl führen und die Fettverbrennung ankurbeln.
  • Natron wird außerdem nachgesagt, dass es bei Sportlern richtig dosiert einen positiven Effekt auf die Ausdauer hat.

Neben seiner Funktion als Kur zum Trinken kann Natron auch in anderer Weise ausprobiert werden:

  • Der Haut kann Natron in Form einer Gesichtsmaske etwas Gutes tun, indem es regulierend auf den pH-Wert einwirkt. Pickel und überschüssiges Fett verschwinden.
  • Manche schwören auch auf Natron als Shampoo-Ersatz: Es soll Gerüche lindern, Haarausfall vorbeugen und fettiges Haar pflegen.
  • Wer Natron als Pulver unter seine gereinigten Achseln tupft oder in seine müffelnden Schuhe streut, kann etwas gegen unangenehmen Schweißgeruch tun.

Natron trinken: Das sollte man beachten

Grundsätzlich sollten Sie die Einnahme nicht übertreiben und sich an Dosierungsratschläge halten. Auch sollten Sie den Hausarzt einbeziehen und eine Natron-Kur zuvor mit ihm abzusprechen. Wer zu viel Natron zu sich nimmt, riskiert Bauchschmerzen und Blähungen.

Obendrein kann es passieren, dass der Körper einen sogenannten Rebound-Effekt erfährt, wenn nach einer Weile die Einnahme die Natronzufuhr abrupt gestoppt wird: Er reagiert mit einer vorübergehend besonders heftigen Magensäureproduktion - also gerade das, was man eigentlich bekämpfen will. Man muss also Stück für Stück die Zufuhr reduzieren. Auch kann es bei übermäßiger Einnahme zu einer Störung des Säure-Basen-Haushaltes kommen, der sogenannten Alkalose. Diese kann zu Verstopfungen, aber auch Herzrhythmusstörungen führen.

In manchen Fällen sollte komplett auf eine Natron-Trinkkur verzichtet oder nur unter strenger medizinischer Aufsicht damit begonnen werden. Wer etwa unter Bluthochdruck, Gastritis oder Herz- oder Nierenkrankheiten leidet, muss besonders vorsichtig sein. Schwangere und Kinder sollten Natron überhaupt nicht zu sich nehmen.

Wie läuft die Natron-Trinkkur ab?

Eine strikte Regelung über die Dosierung gibt es nicht. Eine geläufige Empfehlung lautet aber, dass man pro Tag ein- bis dreimal einen halben bis einen ganzen Teelöffel Natronpulver in Wasser aufgelöst in kleinen Schlucken trinken kann. Länger als zwei Wochen sollte die Kur allerdings nicht dauern. Dann muss eine zweiwöchige Pause eingelegt werden.

Bei einer Natron-Zitrone-Kur, die zum Beispiel beim Abnehmen helfen soll, wird geraten, einen Teelöffel Natron mit einem Glas stillen Wasser und Zitronensaft zu vermischen und auf nüchternen Magen - also zum Beispiel direkt nach dem Aufstehen - zu trinken.

Da Natron die Magensäure reguliert, die wiederum für eine gesunde Verdauung zuständig ist, sollte man grundsätzlich mit dem Trinken der Kur bis zwei Stunden nach dem Essen warten oder sie eine Stunde vorher zu sich nehmen.

(tsch)

Verwendete Quellen:

  • Wunderweib: "Natron für deine Gesundheit: Gegen diese Krankheiten hilft es"
  • Gesund-Vital: "Hausmittel Natron – Wofür verwenden, wofür lieber nicht?"
  • Smarticular: "14 Natron-Tricks, die dir zu Gesundheit und Schönheit verhelfen"
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