Kartoffelsalat ist ein absoluter Klassiker der deutschen Küche. Dabei ist die beliebte Beilage nicht nur unglaublich lecker, sondern auch vielseitig. Hier kommen ausgefallene Rezepte mit der braunen Knolle.

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Jeder Haushalt in Deutschland hat wahrscheinlich sein eigenes Rezept für den perfekten Kartoffelsalat. Doch wie wäre es mal mit ein bisschen Abwechslung? Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer aus der WDR-Sendung "Kochen mit Martina und Moritz" erklären, was man aus der Knolle alles machen kann.

Regionale Unterschiede beim Kartoffelsalat

"Viele Leute haben eine feste Vorstellung davon, was ein Kartoffelsalat ist - für sie existiert nur diese einzige Variante. Dabei ist der Kartoffelsalat unfassbar vielseitig", finden die beiden Fernsehköche. Für ein Kochbuch haben die beiden 100 Variationen des Klassikers entwickelt.

Dass es "den einen" Kartoffelsalat nicht gibt, zeigt schon ein Blick auf die Deutschlandkarte. Während man im Norden eher zur cremigen Mayonnaise greift, bevorzugt man im Süden ein Dressing aus Essig, Öl und Brühe.

Ausgefallene Kartoffelsorte für mehr Farbe

"Die Kartoffelsorte ist entscheidend", erklären die Foodblogger Chris Ackermann und Marie Wolgast von "einfachgeschmack". Der Grund: Die Sorten unterscheiden sich in Geschmack, Konsistenz und Farbe. Die beiden Blogger bevorzugen für einen Kartoffelsalat die festkochende Belana oder Annabelle. "Eine ganz andere Optik erhält man hingegen, wenn man zur Abwechslung zu blau-violetten oder roten Kartoffeln greift", so Ackermann.

Generell gilt: Warme Kartoffeln saugen Flüssigkeit und Aromen am besten auf. Festkochende Sorten bleiben dabei besser in Form. "Wer eine mehligkochende Kartoffel warm zum Salat anmacht, erhält eine breiige Konsistenz", sagt Neuner-Duttenhofer. Wünscht man hingegen Scheiben, sollte man vorwiegend festkochende Kartoffeln nehmen und sie vor der Weiterverarbeitung abkühlen lassen.

Kartoffeln immer mit Schale kochen

"Wichtig ist, die Kartoffel in der Schale zu kochen und erst danach zu pellen", so Ackermann. Sonst verkleistert die Stärke, die in der Kartoffel steckt. Das kann dazu führen, dass der Salat schleimig wird. "Man kann für einen Salat die Kartoffeln auch anbraten - das ergibt tolle Röstaromen", schlagen Ackermann und Wolgast vor.

Kartoffelpüree-Reste vom Vortag eigenen sich wunderbar als Salat-Basis. Dazu einfach aufwärmen und mit Zwiebeln, Endivien-Streifen und einem Essig-Öl-Dressing verrühren. Auch würzige Öle - etwa aus Walnüssen oder Kürbiskernen - bringen Geschmack.

Mit Kräutern experimentieren

Aber auch mit Kräutern lässt sich experimentieren. Dill passt wunderbar zu Kartoffeln. Genauso gut wie Kresse, Basilikum, Bärlauch oder Liebstöckel. Die Kräuter sollten allerdings erst kurz vor dem Servieren dazugegeben werden. So bleiben sie länger frisch, rät Neuner-Duttenhofer.

Kartoffelsalat goes Mediterran

Wem diese Ideen noch nicht genügen, der kann den Kartoffesalat auch auf eine Weltreise schicken. "Mediterran wird es, wenn man im Salat Kartoffeln, Staudensellerie, getrocknete Tomaten, Oliven und eine Essig-Öl-Vinaigrette kombiniert", verrät Ackermann.

Nach Urlaub schmeckt der Kanarische Kartoffelsalat von Meuth und Neuner-Duttenhofer. "Dafür verwenden wir sehr kleine Kartoffeln, die ganz bleiben", so Meuth. Die Kartoffeln werden in viel Salz gekocht. Angemacht werden sie danach mit einer Mojo - einer cremig-pikanten Soße aus Knoblauch, Chili, Paprikaschoten, Olivenöl und Koriander.

Der asiatische Kartoffelsalat

Für die thailändische Variante braucht man unbedingt frische Kräuter wie Koriander, Thai-Basilikum und Minze. Sie sind das Topping für Kartoffeln, gekochtes Rindfleisch, Paprikastreifen und Lauchzwiebeln. "Dazu passt ein Dressing aus Fisch-, Soja- und Chilisoße sowie etwas Limettensaft und Zucker", weiß Neuner-Duttenhofer.

Ganz anders schmeckt der Kartoffelsalat, wenn man ihn nach Japan schickt. Wenn man etwas Wasabipulver und Wasser in eine Mayonnaise einrührt, wird der Salat scharf und cremig zugleich. (spot/dpa)

Literatur:

Martina und Moritz: "Ein Tag ohne Kartoffelsalat ist kulinarisch betrachtet ein verlorener Tag: Unsere 100 liebsten Kartoffelsalatvariationen", Becker Joest Volk Verlag, 256 Seiten, 28,00 Euro, ISBN-13: 978-3-954531875.  © dpa

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