Hamburg/München/Kaarst - Zugegeben, ganz neu ist dieser Trend nicht: Marylin Monroe trug ihn 1960 am Set des Films "Misfits - nicht gesellschaftsfähig". Und zwar in Form von Jeanshose und übergroßer Jeansjacke.
Britney Spears und
Dann war es lange eher still um den Trend, der von der "Vogue" als "Double Denim", "Jeans-zu-Jeans" oder auch "Denim-on-Denim-Look" bezeichnet wird. Doch "jetzt ist Double Denim wieder total angesagt", sagt Madeline Dangmann, Moderedakteurin bei "Glamour". Und auch in den Frühjahrs- und Sommer-Kollektionen etlicher Designer zu sehen.
Waschungen wild mixen
Ein paar Beispiele, die das Fachportal "Fashionunited" unter dem Titel "Das Denim-Comeback" in der Männermode zusammenfasst: Denim-Blouson zur Jeans mit verdrehten Nähten bei der britisch-jamaikanischen Designerin Bianca Saunders. Jeanshemd im Western-Stil zur ausgefransten hellen Denim beim japanischen Designer Takuya Morikawa. Und ärmelloses Jeans-Tanktop zur lockeren Jeans beim britischen Modedesigner Craig Green.
Bei den Damen sind es Labels wie Bally oder die schwedische Marke NA-KD, die Double-Denim-Kombis zeigen, etwa aus Oversized-Hemd oder Denim-Tube-Top und Jeanshose. Beim italienischen Label Blumarine wird das Oversized-Jeanshemd zum Jeans-Mini und einer weiten Jeanshose kombiniert. Tripple-Jeans quasi.
"Denim-on-Denim meint einfach, dass viele Jeansfarben und Jeansstücke gemischt werden", sagt die Personal Stylistin Maria Hans. "Während man früher eher sagte, ein Teil reicht, mischt man das heute, so dass man einen All-Over-Look hat."
Und obwohl Denim-on-Denim eher ein Retro-Trend ist, hat er in diesem Frühjahr auch neue Facetten. Maria Hans sieht diese etwa im wilden Mix unterschiedlicher Waschungen. "Das heißt, man hat vielleicht oben ein hellblaues Hemd und unten eine dunkelblaue Hose." Eine Spielart des Jeans-on-Jeans-Looks, die in früheren Hochphasen eher wenig populär war. "Da mussten die Jeansfarben genau zusammenpassen", so Hans. "Das ist mehr oder weniger weg."
Zwei Jeans in einer
Und der Mix funktioniert nicht nur bei der Kombi verschiedener Denimstücke. "Was man unter anderem sieht, ist der Trend, unterschiedliche Qualitäten in einem Kleidungsstück zu mixen", sagt die Designerin Susanne Delling, die in Kaarst Jeans-Unikate auf Kundenwunsch kreiert. "Das heißt zum Beispiel eine weiße Jeans mit einer Black Pocket als Gesäßtasche oder eine blaue Jeans mit schwarzen Einsätzen, die als Keil in der Innenbeinnaht verarbeitet werden."
Ein Trend, den auch Maria Hans beobachtet. "Da haben Sie dann zwei verschiedene Waschungen und meistens ist die eine heller als die andere", so die Stilberaterin. "Dadurch entstehen natürlich interessante Mischungen." Tragen könne man die Stücke dann ohne weiteres zu einem weiteren Denimstück, sagt Hans.
Designerin Susanne Delling empfiehlt: "Eine stonewashed Bluejeans mit schwarzen Applikationen würde ich mit einer schwarzen Jeansjacke und schlichtem, weißen Shirt kombinieren." So entstehe trotz "kontrastreicher Farbgebung ein lässiger neuer Look mit harmonischem Gesamtbild".
Jeansjacken in XXL und Baggy Jeans
Bei den Schnitten, die miteinander kombiniert werden, ist vor allem eines auffällig: Weite ist gefragt. Das gilt für Jeanshosen ebenso wie für Jeansjacken, so Susanne Delling.
Zwar seien letztendlich alle Jeansformen - von Straight Leg Typen über Flared mit leichtem Schlag bis zur Slim Passform - dauerhaft präsent. Aber vor allem "im jüngeren und modischen Markt" liegen laut der Designerin Jeans im lockeren Baggy-Look 2023 voll im Trend: mit weiterem Bein und aufgesetzten Schenkel-Taschen im Workerstyle. "Dazu kommt, was Passformen angeht, der neueste Trend: Es wird langsam wieder hüftiger."
Wer sich nun fragt, wie sich das denn alltagstauglich tragen lässt, für den hat Personal Stylist Maria Hans vor allem einen Tipp: Einfach mal Ausprobieren!
Sie empfiehlt mit dem Jeansstück, das man kombinieren möchte, also etwa der bereits gut eingetragenen Hose, einmal loszuziehen - und dann mögliche Kombinationen direkt im Laden auszutesten. Zur extraweiten Jeansjacke lasse sich etwa gut ein schlichtes, weißes Shirt tragen. Und wer es eher schicker mag, greift statt zur blauen eher zur weißen Jeansjacke.
Auf Brüche und Farbakzente setzen
Für Moderedakteurin Madeline Dangmann sind für den Frühling und Sommer Kombis aus Jeanshemd auf einer Jeanshose oder das Jeanskleid zur Jeansjacke ein "schöner Look" - und praktisch zugleich. "Man sieht angezogen aus, man kann sich trotzdem im Park unbeschwert auf eine Bank setzen", so Dangmann.
Maria Hans rät: "Man kann Jeanshemden auch toll kombinieren mit Jeanshosen und dann darüber zum Beispiel einen Pullover ziehen als Bruch." Überhaupt: Wo so viel Denim aufeinandertrifft, schadet ein kleiner Farbklecks wenig, etwa an den Füßen. "Schuhe und Accessoires gerne auch mit einer Farbe, damit es ein bisschen lebendig aussieht", so Hans. "Es muss nicht schwarz sein. Es kann rot sein, es kann bunt sein."
Und zur extraweiten Jeans-Kombi? Da empfiehlt die Personal Stylistin auf feminine Akzente zu setzen. Mit spitzen Ballerinas etwa oder mit Pumps. "Klar kann man auch Sneakers anziehen. Aber dann muss man sich bewusst sein, dass es natürlich ein sportlicher Look ist." © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.