Der Zentralrat der Juden hat einen Tweet des Auswärtigen Amts zum mutmaßlich israelischen Angriff auf eine Schule in Gaza mit scharfen Worten kritisiert.
Der Post "irritiert und lässt jegliche Räson vermissen", erklärte ein Sprecher des Zentralrats am Donnerstag. Die radikalislamische Hamas trage "diesen Krieg, der so viel Leid verursacht, in Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäuser", erklärte er.
Das Auswärtige Amt hatte am Mittwoch auf X geschrieben: "Dass Menschen getötet werden, die in Schulen Schutz suchen, ist nicht hinnehmbar." Bei dem Israel zugeschriebenen Angriff auf eine Schule im Gazastreifen waren am Sonntag nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Katastrophenschutzes mindestens vier Menschen getötet worden. Die israelische Armee erklärte, die Schule sei von Hamas-Kämpfern als Versteck und als Werkstatt zum Waffenbau genutzt worden.
Das Auswärtige Amt forderte auf X, dass Zivilisten, insbesondere Kinder, nicht zwischen die Fronten geraten dürften. "Die wiederholten Angriffe der israelischen Armee auf Schulen müssen aufhören und eine Untersuchung muss rasch kommen."
Der Zentralrat der Juden stellte daraufhin klar: "Bevor es das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland über Social Media forderte, wurde von der israelischen Armee selbstverständlich eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet." Der Sprecher betonte weiter: "Den Aufruf deutscher Diplomaten an die einzige Demokratie im Nahen Osten hat es nicht bedurft." Er vermisse den "klaren Aufruf an die Hamas, keine unschuldigen Menschen als Schutzschilde zu missbrauchen". © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.