Regionalen Wahlbeobachtern zufolge hat die Präsidentschafts- und Parlamentswahl in Simbabwe teils nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprochen. Insbesondere in ländlichen Gebieten sei es zu weitreichenden Einschüchterungen durch Gruppen gekommen, die der Regierungspartei Zanu-PF nahe stünden, hieß es am Freitag in einem Bericht der Wahlbeobachter der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (SADC). Zudem kritisierte die Organisation die Verzögerungen an Wahllokalen, nachdem Wahlunterlagen nicht rechtzeitig angeliefert wurden.

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Die Simbabwer waren am Mittwoch unter Teils chaotischen Bedingungen aufgerufen gewesen, den Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen. Die Opposition wirft Präsident Emmerson Mnangagwa und seiner Partei vor, die Auslieferung der Wahlunterlagen bewusst verzögert zu haben. Die Wahlkommission hatte nach den Verzögerungen angeordnet, einige Wahllokale am Donnerstag noch einmal zu öffnen. Die SADC forderte nun eine transparente Aufarbeitung. Die Organisation war für die Abstimmung mit 68 Wahlbeobachtern vor Ort. Erste Ergebnisse der Abstimmung wurden am Wochenende erwartet.

In dem Land im südlichen Afrika mit rund 16 Millionen Einwohnern kommt es rund um Wahlen immer wieder zu Gewalt und Betrugsvorwürfen. Seit der Unabhängigkeit des Landes von der Kolonialmacht Großbritannien 1980 hält die Regierungspartei Zanu-PF die Macht. Mnangagwa regiert seit 2017. Simbabwes Wirtschaft befindet sich in einer schweren Krise mit hoher Arbeitslosigkeit und galoppierender Inflation.  © dpa

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