In Liberia sind bei einem mutmaßlichen Angriff auf Anhänger des frischgewählten Präsidenten Joseph Boakai nach Polizeiangaben mindestens 16 Menschen verletzt worden. Die Polizei könne keine Gesamtzahl am Opfern bestätigen, sie wisse aber von "16 Personen", die nach dem Vorfall am Montagabend im örtlichen Krankenhaus behandelt würden, sagte ein Polizeibeamter der Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben von Boakais Partei hingegen wurden mindestens zehn Menschen getötet, als ein Auto gegen 21.00 Uhr (Ortszeit) in eine Gruppe feiernder Boakai-Anhänger fuhr.

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Parteisprecher Mohammed Ali sagte der AFP, das Auto habe an Geschwindigkeit zugelegt und sei in die Anhängerschar gerast. "In diesem Moment sind etwa zehn Menschen tot." Auf Videos in Onlinenetzwerken waren blutüberströmte Menschen zu sehen, die auf dem Boden lagen und teilweise medizinisch versorgt wurden.

Boakai war am Montag mit 50,64 Prozent zum neuen Präsidenten des westafrikanischen Landes gewählt worden. Amtsinhaber George Weah, ein ehemaliger Fußballstar, kam auf 49,36 Prozent der Stimmen und räumte seine Niederlage ein. Der scheidende Präsident wurde im Ausland dafür gepriesen, dass er einen gewaltfreien Übergang in einer von Putschen geprägten Region gefördert hat.

Zwischen 1989 und 2003 wütete ein Bürgerkrieg in Liberia, schätzungsweise 250.000 Menschen wurden getötet. Die größte Sorge der Menschen ist auch 20 Jahre nach Ende des Bürgerkrieges neben Gesundheitswesen, Bildung, Infrastruktur, Arbeit und Lebenshaltungskosten vor allem eine mögliche Rückkehr der Gewalt.  © AFP

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