Nach dem Tod von sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen im Gazastreifen ist vorläufig auch die Anlieferung von Hilfsgütern per Schiff gestoppt worden.
Die Schiffe "Jennifer" sowie die Schlepper "Open Arms" und "Ledra Dynamic" seien auf dem Rückweg zum zyprischen Hafen Larnaka, bestätigte der Sprecher des zyprischen Außenministeriums Theodoros Gotsis am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Nur eine mitgeführte schwimmende Plattform mit rund 110 Paletten Gütern sei am Gazastreifen gelöscht worden, bevor es auf dem Festland zum Angriff auf den Hilfskonvoi kam. "Die Jennifer kehrte anschließend unverrichteter Dinge zurück", sagte Gotsis. Sie habe rund 250 Tonnen Hilfsgüter an Bord.
Zuvor hatte die Hilfsorganisation World Central Kitchen den Tod von sieben ihrer Mitarbeiter im Gazastreifen durch einen Luftangriff bestätigt. Die Organisation teilte mit, ihren Einsatz in der Region angesichts des tödlichen Vorfalls sofort zu stoppen und bald Entscheidungen "über die Zukunft unserer Arbeit zu treffen". Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestätigte den Angriff auf ausländische Helfer im Gazastreifen und sprach in einer Videobotschaft von einem "tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen".
Der zyprische Präsident Nikos Christodoulidis und EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, die sich am Dienstagmorgen in Nikosia getroffen hatten, verurteilten den Vorfall scharf, plädierten jedoch auch dafür, dass die Hilfe für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen darunter nicht leiden dürfe. "Wir müssen unsere Anstrengungen verdoppeln, um mehr Hilfe nach Gaza zu schicken", sagte Christodoulidis. Man dürfe sich von den tragischen Ereignissen nicht entmutigen lassen.
Die Hilfslieferungen sollten "so bald wie möglich" wieder starten, bestätigte auch der Sprecher des Außenministeriums. Metsola sagte, man müsse alle Ressourcen dafür aufwenden, den Menschen Erleichterung zu verschaffen. "Humanitäre Organisationen wie World Central Kitchen müssen geschützt werden", meinte sie. © dpa
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