Angesichts gestiegener Mieten für Studierende fordert das Deutsche Studierendenwerk (DSW) eine Erhöhung der Wohnkosten-Pauschale im Bafög. "Die Frage, an welcher Hochschule ich studieren kann, hängt mehr und mehr davon ab, ob ich mir die Miete in der Stadt überhaupt leisten kann", kritisierte das DSW am Mittwoch. Nach einer Studie des Moses Mendelssohn Instituts reicht in 73 der 90 untersuchten Städte der Bafög-Satz nicht für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft.

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Der Studie zufolge müssen Studenten aktuell im Durchschnitt 479 Euro im Monat für ein WG-Zimmer bezahlen. Dies entspricht etwa sieben Euro mehr als zu Beginn des Wintersemesters und fast fünf Prozent mehr im Vergleich zum Sommersemester 2023. Die Studie bezieht sich auf Warmmieten. Die Bafög-Wohnungs-Pauschale beträgt 360 Euro für Studierende, die nicht bei den Eltern wohnen - eine Erhöhung ist seitens des Bundesbildungsministeriums nicht geplant. "Das Parlament muss hier das untätige Ministerium beherzt korrigieren", forderte das DSW.

Der bereits am Dienstag veröffentlichten Studie zufolge sind die Wohnkosten im Zeitraum von Sommersemester 2023 bis zum bevorstehenden Start des Sommersemesters 2024 in den größten Universitätsstädten wie folgt gestiegen: in München von 740 Euro auf 760 Euro, in Berlin von 640 Euro auf 650 Euro und in Frankfurt am Main von 580 Euro auf 670 Euro.

Das Institut wertet in Zusammenarbeit mit dem Online-Portal "WG-gesucht.de" Inserate mit Angeboten und Suchanfragen für Wohngemeinschaften aus. Die Auswertung umfasst nach eigenen Angaben alle Hochschulstandorte Deutschlands mit mindestens 5000 Studierenden ohne Fern- und Verwaltungshochschulen. Die Studie geht davon, dass die Preise sich nach deutlichen Anstiegen in den vergangenen Jahren nun stabilisieren.

Die SPD-Bundestagsfraktion machte angesichts der Zahlen Druck für die im Koalitionsvertrag vereinbarte Verlängerung der Mietpreisbremse. "Wenn Studierende jeden Monat 760 Euro und mehr für ein WG-Zimmer bezahlen müssen, ist ein Studium für viele schlichtweg unbezahlbar", sagte die SPD-Mietrechts-Expertin Zanda Martens. "Hier muss mit einem sozialen Mietrecht lenkend eingegriffen werden: Der Bundesjustizminister muss deshalb dringend tätig werden", forderte sie mit Blick auf den FDP-Politiker Marco Buschmann.  © dpa

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