Die Zahl der Hinrichtungen im Iran ist auf dem höchsten Stand seit acht Jahren. Jetzt wurde ein Mann getötet, der dem Regime als Spion Israels galt.
Im Iran ist ein wegen Spionage für Israel verurteilter Mann nach Justizangaben hingerichtet worden. Das Todesurteil gegen den "Spion des zionistischen Regimes" wurde dem Justizportal Misan Online zufolge am Samstag im Gefängnis von Sahedan vollstreckt, der Hauptstadt der südostiranischen Provinz Sistan-Balutschistan.
Der Mann sei wegen "Geheimdienstkooperation und Spionage" für Israel und die Sammlung und Weitergabe vertraulicher Informationen an den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad mit dem Ziel der "Störung der öffentlichen Ordnung" verurteilt worden, hieß es auf Misan weiter. Das Portal machte jedoch keine Angaben zur Identität des Mannes oder zum Gerichtsverfahren gegen ihn.
Schattenkrieg zwischen Iran und Israel
Iranische Behörden hatten zuvor die Festnahmen mehrerer Männer wegen des Vorwurfs der Spionage für ausländische Staaten - darunter Israel - mitgeteilt. Im Dezember 2022 waren im Iran vier wegen der Mitarbeit mit israelischen Geheimdiensten verurteilte Männer gehängt worden.
Der Iran erkennt Israels Existenzrecht nicht an. Die beiden Staaten liefern sich seit Jahren einen Schattenkrieg: Der Iran wirft Israel eine Reihe gegen sein Nuklearprogramm gerichteter Sabotageakte und Tötungen vor. Die USA und Israel legen dem Iran die Beteiligung an Raketen- und Drohnenangriffen auf mit Israel verbundene Schiffe im Persischen Golf zur Last.
Bereits 600 Hinrichtungen im Iran 2023
Mehreren Menschenrechtsgruppen zufolge ist der Iran der Staat mit der weltweit zweitgrößten Anzahl an Hinrichtungen nach China. Der in Norwegen ansässigen Organisation Iran Human Rights zufolge wurden alleine seit Jahresbeginn mehr als 600 Menschen hingerichtet - die höchste Zahl seit acht Jahren. (afp/mcf)
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