Nachwirkungen der Ibiza-Affäre: Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-FPÖ-Chef und Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache wegen des Verdachts der Untreue.
Die Ibiza-Affäre ist für
Gegen Johann Gudenus, ehemaliger Klubobmann der FPÖ und enger Vertrauter Straches, wird derselbe Verdacht erhoben. Offenbar laufen die Ermittlungen gegen die beiden Politiker bereits seit 20. Mai.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft interessiert sich auch für den FPÖ-Abgeordneten Markus Tschank, dessen Immunität am Donnerstag aufgehoben wurde. Tschank war in mehreren FPÖ-nahen Vereinen aktiv.
Ibiza-Affäre: Strache und Gudenus heimlich gefilmt
Die FPÖ-Männer Strache und Gudenus waren im Juli 2017, wenige Monate vor den Nationalratswahlen, heimlich bei einem Treffen mit der angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen auf Ibiza gefilmt worden.
Dabei hatten sie der Frau im Gegenzug für Wahlkampfhilfe zugunsten der FPÖ Vorteile in Aussicht gestellt, darunter die Vergabe öffentlicher Aufträge an ihre Firmen.
Außerdem deuteten beide Männer durch ihre Aussagen an, dass im Wahlkampf 2017 mehrere Personen Geldspenden zwischen 500.000 und zwei Millionen Euro über parteinahe Vereine der FPÖ zukommen ließen und so die Meldepflicht für Großspenden umgingen.
Ibiza-Video löste Regierungskrise in Österreich aus
Der "Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung" hatten Ausschnitte aus dem Video veröffentlicht. Daraufhin kam es zum Rücktritt Straches und anschließend dem Sturz der von Kanzler Sebastian Kurz geführten rechtskonservativen Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ.
Am 29. September sollen in Österreich Neuwahlen stattfinden. Bis dahin wurde eine Übergangsregierung eingesetzt.
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