Die Inflation in Großbritannien hat sich im April erneut abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich auf Jahressicht um 2,3 Prozent, nach 3,2 Prozent im Vormonat, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte.
Premierminister
Labour: Supermarktrechnungen deutlich gestiegen
Die Labour-Partei verwies darauf, dass die Kosten für einen typischen Supermarkteinkauf unter der konservativen Regierung seit 2010 um 1000 Pfund (1174 Euro) gestiegen seien. "Ich kann verstehen, warum ein konservativer Premierminister, der reicher ist als der König, in die Fernsehstudios rennt, um den Briten zu sagen, dass es ihnen noch nie so gut gegangen sei", schrieb die Labour-Schattenfinanzministerin Rachel Reeves in der Boulevardzeitung "Sun" (Mittwoch). "Aber "Sun"-Leser müssen sich nur ihre Bankkonten und den Preis ihres Wocheneinkaufs ansehen, um zu wissen, dass es ihnen schlechter geht."
Der frühere Investmentbanker Sunak und seine Ehefrau Akshata Murty, deren Vater den indischen IT-Riesen Infosys mitgegründet hat, gelten mit einem geschätzten Vermögen von 651 Millionen Pfund als reichstes Paar der Geschichte in der Downing Street.
Fallende Strom- und Gaspreise
Analysten hatten im Schnitt mit einem deutlicheren Rückgang der Inflation auf 2,1 Prozent gerechnet. Gedrückt wurde die Inflationsrate durch fallende Gas- und Strompreise. Auftrieb kam dagegen von den Kraftstoffpreisen. Die Kernteuerung, die volatile Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausklammert, ging nur moderat zurück. Sie fiel von 4,2 auf 3,9 Prozent. Hier hatten Analysten eine Teuerung von 3,6 Prozent erwartet. Das britische Pfund legte nach Veröffentlichung der Zahlen zu.
Wegen der rückläufigen Inflation steuert die britische Notenbank wie auch andere Zentralbanken auf eine erste Lockerung ihrer straffen Geldpolitik zu. Allerdings ist nicht ganz klar, wann sie damit beginnen wird. Die meisten Fachleute rechnen mit einer ersten Zinssenkung im Juni oder August. © dpa
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