Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hat von dramatischen Konsequenzen seiner politischen Arbeit für Angehörige im Iran berichtet. Beim Bundesparteitag seiner Partei in Karlsruhe sagte der Co-Vorsitzende am Freitag, nachdem er sich im vergangenen Jahr deutlich zu den mutigen Frauen im Iran geäußert habe, habe er Anrufe von Verwandten erhalten, "die mich gefragt haben, ob ich es auch leiser machen kann, weil sie aufgrund meiner Arbeit hier bedroht worden sind". Er fügte hinzu: "Und nicht alle haben das überlebt."
Nouripour, der sich erneut um den Vorsitz bewarb, sagte weiter: "Es ist ungemein schwer gewesen für mich, dann noch einmal Tritt zu fassen." Der 48-jährige Grünen-Politiker verbrachte seine Kindheit in Teheran und kam im Alter von 13 Jahren mit seiner Familie nach Hessen. Er ist ein scharfer Kritiker der iranischen Führung.
Im Iran hatten im September 2022 Massenproteste gegen die Regierung und das islamische Herrschaftssystem begonnen. Auslöser der Demonstrationen, die immer wieder gewaltsam niedergeschlagen wurden, war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam. Sie war wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden.
© dpa
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