Das UN-Menschenrechtsbüro hat nach eigenen Angaben glaubhafte Berichte, dass festgenommene Palästinenser in israelischem Gewahrsam misshandelt worden sind.
Darunter seien auch Ärzte und anderes Krankenhauspersonal, sagte Ajith Sunghay, Leiter des UN-Menschenrechtsbüros für die besetzten palästinensischen Gebiete, am Freitag. "Sie wurden auch misshandelt, das kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen", sagte Sunghay. Er war in Ostjerusalem und sprach über eine Videoverbindung mit Reportern in Genf. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) befinden sich noch 118 Mitarbeiter im Gesundheitssektor in israelischem Gewahrsam.
Sunghay nannte auch einen bislang unveröffentlichten Bericht des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) über die Behandlung von Palästinensern in israelischem Gewahrsam. Er habe den Bericht gesehen. "In dem Bericht geht es um Misshandlungen und möglicherweise Akte, die Folter darstellen", sagte er.
Der Inhalt decke sich mit Informationen, die auch sein Büro zusammengetragen habe. Betroffene hätten über Schlafentzug und Beschallung mit lautem Lärm berichtet und mangelndem Essen sowie mangelnder medizinischer Versorgung. In dem Bericht würden auch Vorwürfe von Folter und sexualisierter Gewalt erhoben. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.