Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich besorgt über die tödliche Katastrophe während einer Hilfslieferung im Gazastreifen geäußert. Von der Leyen betonte die Notwendigkeit einer gründlichen Untersuchung der Ereignisse und forderte Transparenz.

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Ursula von der Leyen hat sich angesichts der tödlichen Katastrophe während einer Hilfslieferung im Gazastreifen "zutiefst beunruhigt" gezeigt. "Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um die Geschehnisse zu untersuchen und für Transparenz zu sorgen", schrieb sie am Freitag auf der Plattform X (vormals Twitter). "Die Bilder aus dem Gazastreifen beunruhigen mich zutiefst." Humanitäre Hilfe sei eine Lebensader für die Bedürftigen, und der Zugang zu ihr müsse gewährleistet sein. "Wir stehen an der Seite der Zivilbevölkerung und drängen auf ihren Schutz im Einklang mit dem Völkerrecht", so von der Leyen.

EU-Ratspräsident Charles Michel äußerte sich ebenfalls auf der Plattform und forderte eine unabhängige Untersuchung. Er sei "schockiert und abgestoßen von der gestrigen Tötung unschuldiger Zivilisten in Gaza, die verzweifelt auf humanitäre Hilfe warten." Die Verantwortlichen sollten zur Rechenschaft gezogen werden.

Israel bestreitet Angriff auf Hilfskonvoi

Der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen zufolge sollen am Donnerstag bei der Ankunft des Konvois mehr als hundert Menschen getötet und mehrere Hunderte verletzt worden sein. Die Lastwagen hatten Hilfsgüter für die Menschen im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens geladen. Der palästinensische UN-Botschafter Riad Mansur warf Israel daraufhin die vorsätzliche Tötung von Palästinensern vor.

Ein israelischer Armeesprecher sagte zu dem Vorfall: "Es gab keinen Angriff des israelischen Militärs auf den Hilfskonvoi." Es sei zu einem chaotischen Gedränge gekommen, als zahlreiche Menschen auf die Lastwagen zugestürmt seien."Einige fingen an, andere gewaltsam zu schubsen und zu Tode zu trampeln und plünderten die humanitären Hilfsgüter", sagte der Armeesprecher.

Ein anderer Sprecher des israelischen Militärs, Peter Lerner, sagte dem Fernsehsender CNN, nach ersten Erkenntnissen habe sich kurze Zeit darauf eine Gruppe von Menschen israelischen Soldaten genähert. Das Militär habe daraufhin Warnschüsse in die Luft abgegeben. Die Gruppe habe sich den Soldaten jedoch weiter genähert und eine Bedrohung dargestellt, woraufhin die Soldaten das Feuer eröffnet hätten. Laut israelischen Medienberichten sollen sie auf die Beine gezielt haben. (dpa/phs)

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