Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat die Bereitschaft seines Landes bekräftigt, die soziale Infrastruktur für Familienangehörige von Soldaten der deutschen Brigade mitzufinanzieren. "Ja, es wird zusätzliches Geld kosten und wir sagen, dass Litauen sein Möglichstes tun wird, um einen großen Teil der Kosten zu finanzieren. Aber wir diskutieren und fragen nur, ob dies auf Basis einer Kostenteilung geschehen könnte", sagte Nauseda am Donnerstagabend im litauischen Fernsehen. "Das bedeutet sicherlich nicht, dass Litauen nicht bereit ist, etwas zu finanzieren."
Nauseda reagierte damit auf einen Bericht des Magazins "Spiegel". Demnach sind die Litauer davon überzeugt, allein für die militärische Infrastruktur der Brigade aufkommen zu müssen und die Kosten für die Unterbringung der deutschen Truppen nur in Teilen zu tragen. Auch für den Bau von Kindergärten und Schulen sehe sich Litauen nicht verantwortlich, schrieb der "Spiegel" unter Berufung auf eine vertrauliche Korrespondenz der deutschen Botschaft.
"Wir waren gegenüber unseren Partnern immer offen darüber, dass bis 2026 das militärisch Notwendige für die Aufnahme der Brigade getan sein wird", betonte Nauseda. Über die nötige soziale Infrastruktur für die Soldaten zu sprechen, die mit ihren Familien kommen werden, sei zum jetzigen Zeitpunkt schwierig. Noch seien deren Bedürfnisse nicht vollständig bekannt, sagte das Staatsoberhaupt des Nato-Landes. Diese müssten zunächst von deutscher Seite festgelegt werden.
Deutschland will einen gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Verband in Litauen stationieren. Die Brigade soll einem am Montag unterzeichneten Fahrplan zufolge bis 2027 kampffähig sein. Vorgesehen ist eine dauerhafte Präsenz von bis zu 5000 Bundeswehrangehörigen, die ihre Familien mitbringen können sollen. © dpa
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