In Erwartung einer möglichen weiteren Eskalation des Konflikts in Nahost bereiten sich Libanesen in den von der Hisbollah kontrollierten Gebieten im Land auf den Ernstfall vor. Augenzeugen zufolge verlassen immer mehr Menschen ihre Wohnungen in den Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut. "Ich habe keine Angst um mich selbst, sondern um meine Kinder", sagte ein Anwohner der Deutschen Presse-Agentur.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es: "Die Lage ist sehr besorgniserregend." Demnach suchten viele Bewohner aus den südlichen Vororten Beiruts nach Unterkünften außerhalb der von der Hisbollah dominierten Gebiete im Libanon. Krankenhäuser stellten sich insbesondere für die kommenden 72 Stunden auf jegliche Notfälle ein, hieß es aus informierten Kreisen im Gesundheitssektor.
Israel hatte am Dienstagabend den Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr in einem Vorort Beiruts getötet. Wenige Stunden später kam der Auslandschef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, bei einem Angriff in der iranischen Hauptstadt Teheran ums Leben. Der Iran und die Hamas beschuldigten Israel für die Tötung Hanijas und drohten umgehend mit Vergeltung. Israel hat sich bislang nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert.
Auch Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah drohte mit Vergeltung: Der Feind (Israel) müsse sich auf Zorn und Rache einstellen, sagte er per Videobotschaft bei der Beerdigung Schukrs am Donnerstag. Die Hisbollah werde sicher auf die Tötungen reagieren mit einer "echten Vergeltung". © dpa
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