Bei der Explosion einer Landmine im Norden Syriens sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mindestens zehn Menschen getötet worden. Es handele sich um Trüffelsucher, die im Umland der Stadt Rakka unterwegs gewesen seien, teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit. Zwölf weitere Menschen seien verletzt worden. Einige befanden sich den Angaben zufolge in kritischem Zustand.
Trüffelsucher im Kriegsleid Syriens
Trüffelsucher werden in dem verarmten Bürgerkriegsland Syrien immer wieder Opfer von Minen-Explosionen und anderer Gewalt. Auch Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) töten und entführen Menschen, die mit dem Sammeln der Delikatesse ihr Geld verdienen wollen.
Die Suche führt auch in entlegene Wüstengebiete, die Extremisten als Rückzugsort dienen und oft vermint sind. Der IS kontrollierte in Syrien und im Irak einst weite Gebiete. Rakka im Norden des Landes galt damals als inoffizielle Hauptstadt des vom IS regierten Gebiets in Syrien. Inzwischen ist die Miliz zwar in beiden Ländern besiegt, Zellen der Terrororganisation sind dort aber weiter aktiv.
Syriens verheerendes Minenproblem
Jüngsten Angaben der Hilfsorganisation Handicap International zufolge gibt es in Syrien einen "unglaublich hohen Grad der Kontamination" mit explosiven Kriegsresten. Ausmaß und Vielfalt der Kontamination seien beispiellos. Kampfmittel wie Sprengsätze und Landminen in dem Land zu beseitigen, "stellt eine gewaltige Herausforderung dar, die sich wahrscheinlich über Generationen erstrecken wird". Nach Angaben der Beobachtungsstelle starben allein in diesem Jahr 70 Menschen infolge von Minen-Detonationen, darunter 24 Minderjährige.
© dpa
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