Nach dem verheerenden Raketeneinschlag in ein Gebäude eines Kinderkrankenhauses in der Hauptstadt Kiew hat das ukrainische Justizministerium Belege für eine russische Rakete veröffentlicht. "Spezifische Konstruktionsbesonderheiten der gefundenen Trümmerteile und entsprechende typische Markierungen zeugen vom Einsatz eines strategischen Marschflugkörpers des Typs Ch-101", sagte Vizejustizminister Andrij Hajtschenko gemäß einer Mitteilung.
Derartige Raketen haben einen Sprengkopf mit einem Gewicht von etwa 400 Kilogramm und eine Reichweite von bis zu 5000 Kilometer. Es seien insgesamt mehr als 30 Fragmente der Rakete gefunden worden, darunter Teile des Triebwerks und der Flügel. Zuvor hatte bereits der ukrainische Geheimdienst SBU Fotos von Trümmerteilen einer Ch-101-Rakete vorgelegt. Der Kreml behauptet, das Klinikgebäude sei durch eine ukrainische Flugabwehrrakete getroffen worden.
Mehr als 30 Tote in Kiew
Am Montag war eine Rakete in ein zweistöckiges Gebäude auf dem Gelände des Kinderkrankenhauses "Ochmatdyt" in Kiew eingeschlagen. Zwei Erwachsene, darunter eine Ärztin, wurden getötet. Über 30 Menschen, darunter mindestens 8 Kinder, wurden verletzt. Bei dem heftigsten Raketenangriff auf Ziele in der Hauptstadt seit Jahresbeginn waren in der Dreimillionenstadt über 30 Zivilisten getötet worden.
Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Regelmäßig werden bei russischen Raketen- und Drohnenangriffen auch zivile Objekte getroffen. Kiew drängt seine westlichen Verbündeten immer wieder zu stärkeren Lieferungen von Flugabwehrsystemen. © dpa
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