Das Wahlprogramm der Grünen stößt bei Klima- und Umweltschützern auf Kritik: Zwar würden wichtige Punkte angesprochen, die vorgeschlagenen Maßnahmen reichten aber bei weitem nicht aus, um den Wandel voranzutreiben.

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Das Wahlprogramm der Grünen ist nach Angaben von Klima- und Umweltschutzaktivisten noch nicht ausreichend. "Wir sehen viele Bekenntnisse zu wichtigen Dingen wie dem Verbrenner-Aus und dem Deutschland-Ticket", sagte Carla Reemtsma von der Bewegung Fridays for Future den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND; Mittwochsausgaben).

"Gleichzeitig tun die Grünen aber so, als würde Business as usual gehen, als müsse sich gar nicht so viel ändern." Dabei brauchte es "jetzt einen wirklich klaren Plan für die Mobilitäts- und Verkehrswende und vor allem für den Gasausstieg".

Auch die Grünen betrieben eine Energiepolitik, die Deutschland immer abhängiger mache von fossilem Gas, dem Neubau von LNG-Terminals und dem Bau neuer Gaskraftwerke, fuhr Reemtsma fort. "Das Programm ist noch nicht zukunftsfähig", urteilte sie.

Kritik: Verbesserungsbedarf im Öffentlichen Personenverkehr

Die Greenpeace-Expertin für Klima- und Energiepolitik, Sophia van Vuegt, befürwortete zwar das Festhalten am Kohleausstieg 2030, die Absage an Gasförderung an Land und zur See sowie den Vorschlag eines sozial gewichteten Klimagelds. Sie beklagte aber, dass beim Öffentlichen Personennahverkehr "ein bundesweites Sozialticket und der nötige Ehrgeiz" fehle. "Das Ziel der Fahrgast-Verdoppelung bis 2040 ist zu spät angesetzt", sagte van Vuegt.

Die Grünen hatten am Dienstag den 70-seitigen Entwurf ihres Wahlprogramms vorgestellt. Verabschiedet werden soll das Programm bei einem Sonderparteitag am 26. Januar in Berlin. (afp/bearbeitet von lla)

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