Der britische Premierminister Rishi Sunak ist am Freitag stärker unter Druck geraten, Innenministerin Suella Braverman zu entlassen.

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Die Rechtsaußen-Politikerin hatte tags zuvor mit einem Gastbeitrag in der "Times" zum Umgang der Polizei mit propalästinensischen Protesten eine Kontroverse ausgelöst. Rechtsbrüche von propalästinensischen Demonstranten würden weitgehend geduldet, behauptete sie, während gegen rechtsgerichtete und nationalistische Aktivisten mit harter Hand vorgegangen werde.

Der frühere Chefjustiziar der britischen Regierung, der konservative Politiker Dominic Grieve, bezeichnete Bravermans Äußerungen als inakzeptabel. Die Innenministerin habe die Regierung ins Chaos gestürzt, sagte er der BBC. Der konservative Abgeordnete und Vorsitzende des Justizausschusses, Bob Neil, sagte, Bravermans Position in der Regierung sei unhaltbar.

Kritik kam auch von der Opposition. Braverman befeuere Spannungen in einer Zeit, in der Spannungen abgebaut werden sollten und untergrabe die Polizei, sagte der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, vor Journalisten. "Sie macht genau das Gegenteil von dem, was die meisten Leute in diesem Land als Rolle der Innenministerin sehen würden", so der Oppositionschef weiter und fügte hinzu: "Das wird verschlimmert durch die Tatsache, dass wir einen Premierminister haben, der zu schwach ist, um etwas dagegen zu tun."

Ein Sprecher Sunaks hatte am Donnerstag bestätigt, dass Bravermans Text nicht mit dem Regierungssitz 10 Downing Street abgestimmt war. Trotzdem habe der Regierungschef "volles Vertrauen" in die konservative Parteifreundin, so der Sprecher. Bildungsstaatssekretär Robert Halfton wollte das in einem Gespräch mit dem Nachrichtensender Sky News am Freitag jedoch nicht noch einmal wiederholen.  © dpa

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