Bauernpräsident Joachim Rukwied hat die Bundesregierung zu weiteren Kurskorrekturen für eine Stärkung der Landwirtschaft aufgefordert. "Wir brauchen endlich eine Agrarpolitik für unsere Unternehmen und nicht gegen unsere Unternehmen", sagte Rukwied zum Auftakt des Deutschen Bauerntags am Mittwoch in Cottbus. Er forderte die Rücknahme geplanter Vorgaben beim Düngen und beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Ein vorgelegtes Entlastungspaket für die Branche sei "lediglich ein Päckchen und Lichtjahre entfernt von dem, was notwendig ist".
Nach bundesweiten Traktoren-Protesten gegen das Aus für Dieselvergünstigungen zu Jahresbeginn hatte sich die Ampel-Koalition auf ein Entlastungspaket geeinigt. Es sieht unter anderem steuerliche Erleichterungen und weniger Bürokratie vor. Rukwied kritisierte mit Blick die Demonstrationen: "Hier hat man offensichtlich die Botschaften nicht verstanden." Mit den Aktionen im Winter hätten die Bauern "gemeinsam das Land gerockt" und die Ernährungssicherung und Zukunftsfragen der Landwirtschaft in die Mitte der Gesellschaft gerückt. Dabei sei auch unter Beweis gestellt worden, dass sie zur Demokratie und zu Europa stehen.
Rukwied wurde mit großer Mehrheit für weitere vier Jahre als Präsident des Deutschen Bauernverbands bestätigt. Er bekam 409 von 482 abgegebenen Stimmen. Der 62-Jährige steht seit 2012 an der Spitze des Verbands. © dpa
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