Kurz vor dem geplanten Ende der Weltklimakonferenz in Dubai hat UN-Klimachef Simon Stiell von den knapp 200 Staaten mehr Kompromissbereitschaft und Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderhitzung eingefordert. An die Verhandlungsteams appellierte er am Montagmorgen, im Ringen um einen Abschlusstext eine Politik der kleinen Schritte abzulehnen.
"Jeder Schritt weg von den höchsten Ambitionen kostet unzählige Millionen Menschenleben - und zwar nicht im nächsten politischen oder wirtschaftlichen Zyklus, mit dem künftige Staats- und Regierungschefs zu kämpfen haben, sondern bereits jetzt, in jedem Land." Weiter sagte er: "Die Welt schaut zu, so wie die 4000 Medienvertreter und tausende Beobachter hier in Dubai. Nirgendwo kann man sich verstecken."
Die Konferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 97 000 Teilnehmern soll planmäßig am Dienstagmorgen enden. In den vergangenen Jahren ist sie aber stets verlängert worden.
Die Verhandlungen waren am Wochenende ins Stocken geraten. Ein neuer Entwurf für das Abschlussdokument sollte mit Verzögerung am Mittag veröffentlicht werden. Der strittigste Punkt ist, ob sich die Staatengemeinschaft einstimmig auf einen Ausstieg aus den klimaschädlichen Energieträgern Kohle, Öl und Gas einigen kann. Etliche Staaten leisten Widerstand, darunter der Ölstaat Saudi-Arabien, aber auch China, der Irak und Russland.
Zuvor hatte sich schon UN-Generalsekretär António Guterres an die COP28 gewandt. "Bekennt euch zur 1,5-Grad-Grenze. Beendet das fossile Zeitalter. Liefert Klimagerechtigkeit. Sorgt dafür, dass die #COP28 zählt", schrieb er auf X. Mittags wollte er sich persönlich äußern. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.