Mehr als 42 000 Menschen sind nach offiziellen armenischen Angaben inzwischen aus der von Aserbaidschan zurückeroberten kaukasischen Konfliktregion Berg-Karabach nach Armenien geflohen.

Mehr aktuelle News

Dies teilte die Pressesekretärin von Regierungschef Nikol Paschinjan, Naseli Bagdasarjan, am Mittwoch mit. In der Ortschaft Kornidsor sei ein Auffanglager eingerichtet. Die armenische Regierung hat versprochen, allen Flüchtlingen eine Unterkunft zu besorgen.

Kornidsor liegt in Armenien in der Nähe des Latschin-Korridors, der das armenische Kernland mit der auf aserbaidschanischem Gebiet liegenden, aber bislang mehrheitlich von Armeniern bewohnten Region Berg-Karabach verbindet.

Das Gebiet ist seit Jahrzehnten zwischen den Ex-Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien umkämpft. Nachdem Baku in der vergangenen Woche mit kurzen heftigen Angriffen die Regierung der international nicht anerkannten Republik Arzach (Berg-Karabach) zur Aufgabe gezwungen und die Region erobert hatte, hat eine Massenflucht der dortigen Bevölkerung eingesetzt. Satellitenaufnahmen zeigen lange Autoschlangen im Latschin-Korridor.

Die Armenier in Berg-Karabach befürchten Gewalt und Verfolgung nach der Eroberung durch Aserbaidschan. Überschattet wird die Flucht durch die Explosion eines Treibstofflagers.

Dabei starben mindestens 68 Menschen, 290 wurden verletzt. Die Explosion hatte am Montagabend Menschen getroffen, die ihre Autos für die Flucht von Berg-Karabach nach Armenien auftanken wollten.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.