Bei lautstarken Protesten von Klimaaktivisten vor einem Privathaus des britischen Premierministers Rishi Sunak sind 16 Menschen festgenommen worden. Die Mitglieder der Organisation Just Stop Oil forderten am Mittwochabend - kurz vor dem Start der Weltklimakonferenz - in London einen Förderstopp fossiler Brennstoffe in Großbritannien. Die konservative Regierung hatte zuletzt eine Ausweitung der Öl- und Gasförderung in der Nordsee beschlossen.

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"Rishi Sunak hat die Klimaversprechen, die er seinen eigenen Kindern gemacht hat, bereits aufgegeben - er hätte auf sie hören sollen", teilte Just Stop Oil mit. Sunak sei ein Klimakrimineller, schrieb die Organisation. "Neues Öl und Gas besiegeln das Todesurteil für die Jugend und diejenigen, die am wenigsten zu dieser Krise beigetragen haben."

Vor Sunaks Anwesen im Westlondoner Stadtteil Kensington schlugen die Aktivisten auf Töpfe und Pfannen. Auf Transparenten kritisierten sie unter anderem: "Cop 28 - und noch immer keine Lösungen" sowie "Die echten Verbrecher sind nicht friedliche Demonstranten". Die britische Regierung hatte das Demonstrationsrecht nach Großprotesten von Klimaaktivisten verschärft. Ob der Premier und seine Familie zu dem Zeitpunkt zu Hause waren, war zunächst nicht bekannt.

Sunak will an diesem Freitag zur COP 28 nach Dubai fliegen. Umweltschützer kritisieren, dass der Regierungschef, Außenminister David Cameron sowie der als Naturschützer bekannte König Charles III. jeweils mit einem eigenen Flugzeug anreisen.

Es ist nicht der erste Klimaprotest vor einem Haus von Sunak. Anfang August waren mehrere Greenpeace-Aktivisten auf Sunaks Haus in seinem nordenglischen Wahlkreis geklettert und hatten es teilweise mit schwarzem Stoff verhüllt. Auch sie protestierten gegen die neuen Lizenzen für die Öl- und Gasförderung. Sunak und seine Familie waren zum Zeitpunkt des Vorfalls im Urlaub.  © dpa

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