Viele Schulleiterinnen und Schulleiter fühlen sich einer Umfrage zufolge stark belastet, arbeiten mehr als 50 Wochenstunden - und jede vierte Kraft ist bereit, der eigenen Schule den Rücken zu kehren. Zu diesen Ergebnissen kommt der "Schulleitungsmonitor Deutschland", den ein Forscherteam im Auftrag der Wübben Bildungsstiftung erstellt hat. Rund 57 Prozent empfinden ihr Arbeitstempo "oft" oder "sehr oft" als belastend. Das Vertrauen in die Bildungsverwaltung ist weiter gesunken, wie die Untersuchung auf Basis einer repräsentativen Forsa-Befragung von 1007 Schulleitungen in allen Bundesländern zudem zeigt. Die Führungskräfte gelten als zentrale Akteure im Schulsystem.

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Verwaltungsaufgaben - administrative Jobs und Sitzungen - beanspruchten einen "signifikanten Anteil" (29 Prozent) ihrer Arbeitszeit, schilderte Bildungswissenschaftler Pierre Tulowitzki als einer der Studienautoren am Mittwoch. Die große Mehrheit gibt an, in den vergangenen drei Monaten "oft" oder "sehr oft" länger gearbeitet zu haben als laut Vertrag (89 Prozent). Vielfach werde kaum Raum für Schulentwicklung gesehen.

Fast jede fünfte Schulleitung (19,2 Prozent) antwortete auf die Frage, wie lange sie in ihrer Schule bleiben möchte: "So lange, bis sich mir eine bessere Möglichkeit bietet". Weitere gut 6 Prozent planen, "so schnell wie möglich" auszusteigen. Im Vergleich zu 2019 sei der Anteil der Wechselwilligen deutlich um 8 Prozentpunkte gestiegen und könne den Schulleitermangel noch verschärfen, warnte Tulowitzki.  © dpa

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