• Die Bestürzung über den Tod einer Kamerafrau bei einem Western-Dreh in den USA hält an.
  • Die Polizei ermittelt, wie Starschauspieler Alec Baldwin mit einer Requisitenwaffe den tödlichen Schuss abfeuern konnte.
  • Im Fokus der Ermittlungen stehen nun eine Waffenmeisterin und der Regieassistent des Filmdrehs.

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Nach dem tödlichen Schuss des Hollywood-Stars Alec Baldwin auf eine Kamerafrau konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Waffenmeisterin und den Regieassistenten des Filmdrehs. Die 24-jährige Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed war während des Drehs für die Unglücks-Waffe sowie zwei weitere verantwortlich, wie US-Medien am Samstag aus einem vorläufigen Untersuchungsbericht der Polizei zitierten.

Regieassistent Dave Halls hatte Baldwin demnach die Waffe während der Probe für eine Szene mit dem Hinweis gereicht, dass es sich um eine "kalte Waffe" handele. Im Filmjargon bedeutet dies, dass sie keine scharfe Munition enthält. Halls "wusste nicht, dass die Waffe mit scharfer Munition geladen war", heißt es im Polizeibericht.

Mitarbeiterin gab dem Regieassistenten Schuld an dem Unglück

Der 63-jährige US-Schauspieler Baldwin hatte die 42 Jahre alte Kamerafrau Halyna Hutchins am Donnerstag während der Filmarbeiten für den Western "Rust" im US-Bundesstaat New Mexico offenbar versehentlich erschossen, als er eine Requisitenwaffe abfeuerte. Regisseur Joel Souza erlitt bei dem Vorfall eine Schulterverletzung.

Auf am Samstag veröffentlichten Aufnahmen des Notrufs nach dem Unglück sagte eine Mitarbeiterin am Set: "Wir haben zwei Menschen, die versehentlich mit einer Requisitenwaffe angeschossen wurden. Wir brauchen sofort Hilfe." Auf die Frage, ob die Waffe mit echter Munition geladen gewesen sei, sagte sie: "Das kann ich Ihnen nicht sagen." Sie beschimpfte jedoch den Regieassistenten und erklärte: "Dieses Arschloch von Regieassistent, der mich beim Mittagessen angeschrien hat ... Er sollte die Waffen kontrollieren, er ist verantwortlich für das, was am Set passiert."

Laut "Los Angeles Times" verließen Mitglieder des Teams aus Ärger über die Arbeitsbedingungen die Dreharbeiten

Laut einem Bericht der "Los Angeles Times" hatte es wenige Stunden vor dem tödlichen Unfall Spannungen am Set gegeben. Sechs Mitglieder des Filmteams verließen demnach aus Ärger über die Arbeitsbedingungen die Dreharbeiten.

Gutierrez-Reed ist die Tochter des langjährigen Hollywood-Waffenmeisters Thell Reed. Die 24-Jährige hatte sich in einem Podcast im September über ihren ersten Filmauftrag für den Western "The Old Way" mit Nicolas Cage geäußert. "Ich war anfangs wirklich nervös und hätte den Job beinahe nicht angenommen, weil ich nicht sicher war, ob ich bereit bin. Aber als ich ihn machte, lief alles glatt", sagte sie.

Regisseur äußert sich zum Vorfall

Der versehentlich durch einen Schuss von Schauspieler Alec Baldwin verletzte Regisseur Joel Souza (48) hat erstmals in einem Statement auf den Tod der Chef-Kamerafrau des Films reagiert. "Ich bin tieftraurig über den Tod meiner Freundin und Kollegin Halyna", erklärte Souza am Samstag der Film-Webseite "Deadline" und weiteren US-Medien. "Sie war freundlich, lebhaft, unglaublich talentiert, hat um jedes Detail gekämpft und mich immer ermuntert, mehr zu geben. Meine Gedanken sind in diesen schwersten Zeiten mit ihrer Familie." (AFP/dpa/fra)

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