Viel Lärm um nichts - findet Roberto Blanco. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hatte ihn im TV als "wunderbaren Neger" bezeichnet. Im Gespräch mit unserem Portal fordert der Entertainer, dass man sich nun wieder einem wichtigeren Thema widmen sollte: der Flüchtlingskrise.

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Roberto Blanco ist es leid, über Joachim Herrmanns "Neger"-Aussage zu sprechen. Der bayerische Innenminister hatte am Montagabend in der Talkshow "hart aber fair" das Tabuwort "Neger" verwendet. Was folgte war eine Welle der Empörung. "Das ist ein bisschen übertrieben", sagt Blanco im Gespräch mit unserem Portal. "Der Innenminister hatte es eigentlich gut gemeint. Er wollte einfach sagen, dass ich ein wunderbarer Roberto Blanco bin."

Seit Dienstagmorgen steht Blancos Telefon nicht mehr still. Über 30 Interviews habe er bereits zu diesem Thema gegeben. Er sei überrascht, dass so kritisch über Herrmann berichtet wird. "Er hat mich nicht beleidigt. Das Wort 'Neger' ist ihm einfach rausgerutscht. Dafür kann ich ihn nicht umbringen", erklärt Blanco. Auch auf seine Ehrenmitgliedschaft in Herrmanns Partei CSU habe die ganze Debatte keine Auswirkung: "Ich darf weiter leben, die CSU weiter existieren."

Joachim Herrmann entschuldigt sich bei Roberto Blanco

Herrmann hat sich bei dem 78-Jährigen inzwischen am Telefon für die Verwendung des Wortes "Neger" entschuldigt. Das sei aber nicht nötig gewesen, findet Blanco: "Ich habe ihm geantwortet: 'Konzentrieren Sie sich lieber auf die Flüchtlinge in München.'" Es sei weitaus wichtiger, sich um diese "armen Menschen" zu kümmern, die ihre Häuser verloren haben.

Deutschland stehe nun in der Pflicht, die Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen zu helfen, so Blanco: "Eines Tages wollen sie alle wieder in ihre Heimat zurück. Und sie werden dann sagen: In Deutschland haben sie uns geholfen. Dankeschön."

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