Dass Zeitungsredaktionen vorgeschriebene Artikel zu möglichen Großereignissen in ihren Schubladen haben, ist bekannt. Ob das bei der italienischen Bischofskonferenz ebenso der Fall ist, dagegen nicht. Eine Pressemitteilung, in der einem anderen Papst gratuliert wird, gibt nun Rätsel auf.

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Wie "derStandard.at" berichtet, teilte die italienische Bischofskonferenz gestern um 20.24 Uhr in einer Pressemitteilung ihre "große Freunde und Dankbarkeit über die Wahl von", und jetzt kommt es, "Angelo Scola auf den Stuhl Petri" mit. Hoppla, was war da denn los? Unterzeichnet war das Schriftstück vom stellvertretenden Vorsitzenden Monsignore Mariano Crociata - der Vorsitzende Angelo Bagnasco weilte um diese Zeit noch in der Sixtinischen Kapelle.

Als auch das Web-Lexikon Wikipedia kurze Zeit später die Informationen zum neuen Papst online nahm, und sogar den Papstnamen Leo XIV. verriet, war die Verwirrung komplett.

Der Fauxpas wurde, verschiedener Quellen zufolge, dann zwar schnell bemerkt und eine neue Mitteilung mit dem Namen des richtigen Papstes verschickt. Trotzdem wirft der Vorfall die Frage auf: Wurde da etwa schon mit der Wahl des Top-Favoriten der Italiener gerechnet und die Pressemitteilung vorbereitet? Bisher hat die Bischofskonferenz zu diesem peinlichen Missgeschick noch keine Erklärung veröffentlicht. (rh)

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