In Davos vermietet ein Bergrestaurant keine Wintersportausrüstung mehr an jüdische Gäste. Die Polizei ermittelt wegen möglicher Diskriminierung und Aufruf zu Hass.
Die Schweizer Polizei hat Ermittlungen wegen möglicher Diskriminierung von Juden durch ein Bergrestaurant in Davos aufgenommen. Eine Privatperson habe die Polizei am Sonntag auf einen Aushang an dem Restaurant hingewiesen, sagte der Sprecher der Polizei Graubünden, Roman Rüegg, am Montag.
Die Polizei habe den Zettel in Augenschein genommen. Es werde nun ermittelt, ob der Tatbestand Diskriminierung oder Aufruf zu Hass erfüllt sei.
Jehuda Spielman, ein Gemeinderat aus Zürich, veröffentlichte auf der Plattform X ein Foto, das den ausgehängten Zettel des Bergrestaurants, das auch Wintersportausrüstung verleiht, zeigen soll. Darauf steht auf Hebräisch, dass "wegen ärgerlicher Zwischenfälle" keine Ausrüstung mehr an "unsere jüdischen Brüder" ausgeliehen werde.
Weder das Bergrestaurant noch die Tourismusorganisation Davos-Klosters war am Montag für eine Reaktion zu erreichen.
Reto Branschi, Tourismusdirektor der Destination Davos Klosters, distanzierte sich allerdings im Gespräch mit "20min.ch" vom Aushang. Dieser sei unglücklich formuliert und stehe nicht für die Haltung der Destination. Auf Nachfrage des Portals sagte Branschi am Montag aber auch: "Die Schwierigkeiten mit einem kleinen Teil der orthodoxen jüdischen Gäste sind leider eine Tatsache. Das Problem hat zwei Seiten und schwelt schon seit Jahren." (dpa/aks) © dpa
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