Pakistan durchlebt eine blutige Woche: Am Freitag ereignete sich der dritte Anschlag binnen weniger Tage. Mindestens 70 Menschen wurden getötet, rund 120 verletzt.

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Nach einem Anschlag auf eine Wahlkampfveranstaltung in der südpakistanischen Provinz Baluchistan sind nach offiziellen Angaben 70 Menschen getötet worden.

Das bestätigte am Freitagabend Ortszeit der Innenminister der Provinz, Haider Ali, in Fernsehinterviews. Zunächst war von 25 Opfern die Rede gewesen. Rund 120 Menschen seien verletzt worden, hieß es weiter.

Kandidat für Parlamentswahl unter Opfern

Das Attentat in der Region Mastung hatte am Freitagnachmittag einer Zusammenkunft der Baluchistan Awami Partei gegolten. Auch der Kandidat der Partei für die Parlamentswahlen am 25. Juli sei unter den Todesopfern. Es ist der schwerste Anschlag in Pakistan innerhalb eines Jahres.

Wer hinter der Tat steckte, blieb zunächst unklar. In der Region sind die Terrororganisationen Islamischer Staat (IS) und Lashkar-e Jangvi besonders aktiv.

Schon am Morgen waren in der Stadt Bannu im Norden des Landes mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen, als während der Rede des ehemaligen Ministerpräsidenten der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa, Akram Durrani, eine Bombe explodierte.

Durrani, Kandidat der MMA, einer Allianz islamistischer Parteien, blieb unverletzt. Ein Arzt an der städtischen Klinik berichtete von etwa 30 Verletzten, von denen einige in kritischer Verfassung seien.

Eine blutige Woche

Es war bereits der dritte Anschlag auf Wahlkämpfer innerhalb weniger Tage. Erst am Dienstag hatte sich ein Attentäter der pakistanischen Taliban bei einer Veranstaltung in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar in die Luft gesprengt und mindestens 20 Menschen getötet.

Am 25. Juli wählen mehr als 100 Millionen wahlberechtigte Pakistaner eine neue Nationalversammlung sowie Provinzparlamente. Vorsorglich hatte die Wahlkommission das Militär gebeten, die Wahlen mit rund 370.000 Sicherheitskräften zu schützen.

Seit 2015 war die Zahl der Anschläge in Pakistan vor allem wegen massiver Militäroffensiven gegen einige der Islamisten-Gruppen stark zurückgegangen.  © dpa

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