Ein Muslim ist in einem indischen Dorf von einem Mob zu Tode geprügelt worden. Der Grund: Er wollte eine heilige Kühe angeblich zu einem Schlachter schmuggeln.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Das Opfer sei auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Ein zweiter Mann konnte der aufgebrachten Menge entkommen, wie die Polizei am Samstag mitteilte.

Gemeinsam mit dem weiteren Mann soll der 28-Jährige am Freitagabend mehrere Kühe vor sich her getrieben haben, als Dorfbewohner über sie herfielen. "Es ist nicht klar, ob sie Kuh-Schmuggler waren", sagte ein Polizist. Vier oder fünf Angreifer seien identifiziert, aber noch nicht gefasst worden.

Schlachten von Kühen ist in mehreren Bundesstaaten untersagt

Die beiden Männer seien mit den Tieren auf dem Heimweg in ihr Dorf gewesen und wollten die Kühe nicht zum Schlachten führen, sagte ein Vorsteher der muslimischen Gemeinde, zu der die beiden gehören.

Kühe gelten der hinduistischen Mehrheit in Indien als heilig. Das Schlachten der Tiere ist in mehreren Bundesstaaten untersagt, unter anderem in Rajasthan, wo der Vorfall geschah.

Es kommt immer wieder vor, dass selbst ernannte Beschützer von Kühen in Indien Menschen angreifen. Die Opfer sind meist Muslime oder Dalits - die früher "Unberührbare" genannten Angehörigen der untersten Schicht im Kastensystem. Die Vorfälle mehren sich, seitdem die hindu-nationalistische Partei BJP im Jahr 2014 an die Regierung kam.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.