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Am 24. Dezember 1971 gerät ein Flugzeug über dem peruanischen Regenwald in ein Gewitter, zerbricht nach einem Blitzeinschlag in der Luft und stürzte ab. Die Deutsche Juliane Koepcke überlebt den Absturz als Einzige der 92 Passagiere angeschnallt in ihrem Sitz. Mit nur einer Sandale und einer Tüte Bonbons schlägt sie sich allein durch den Dschungel. Da Koepckes Eltern in einer Forschungsstation im peruanischen Dschungel arbeiten, kennt sich die 17-Jährige in der Gegend aus. Neben ihrer Ausdauer rettet ihr dieses Wissen womöglich das Leben. Nach elf Tagen trifft Koepcke schließlich auf Einheimische. Das Foto zeigt sie 1972 vor der Abreise nach Deutschland.
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Später studiert Juliane Koepcke Biologie und kehrt in den peruanischen Dschungel zurück, wo sie in der Forschungsstation Panguana arbeitet. Sie tritt in diversen Fernsehsendungen auf, unter anderem in der ARD-Talkshow von Günther Jauch. Sie ist heute 70 Jahre alt. (Archivbild, 2013).
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Am 18. Mai 2023 stürzt eine Cessna C206 im Dschungel von Solano im kolumbianischen Bundesstaat Caqueta ab. Drei Menschen kommen bei dem Absturz ums Leben, vier Geschwister überlebten. Auch die Mutter der Kinder stirbt bei dem Unglück. Nach vierzig Tagen werden die Kinder lebend gefunden.
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Das jüngste Kind ist erst einige Monate alt und erlebt im Dschungel seinen ersten Geburtstag. Seine drei Geschwister sind zu dem Zeitpunkt 13, neun und vier Jahre alt. Die Kinder sind Indigene und kennen sich in der Gegend gut aus, was ihnen – ähnlich wie bei Juliane Koepcke – vermutlich das Leben rettet.
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2009 stürzt ein Airbus A310, Yemenia-Flug 626, vor der Inselgruppe der Komoren im Indischen Ozean ins Meer. Die einzige Überlebende: die zwölfjährige Bahia Bakari. Obwohl sie nicht schwimmen kann, überlebt Bahia Bakari elf Stunden im Indischen Ozean. Sie klammert sich an die schwimmenden Trümmer des Flugzeugs, bis sie gerettet wird. Am 2. Dezember 2009 war Bahia Bakari in der Sendung "2009 - Der große Jahresrückblick" mit Moderator Johannes B. Kerner zu Gast (Bild).
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Bis vor Kurzem läuft der Prozess gegen die Airline rund um den Absturz der Maschine. Die Fluggesellschaft Yemenia Airways wird wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung verurteilt. Grund für den Absturz seien mehrere Fehler der Piloten gewesen. Bahia Bakari sagt in dem Prozess aus. Bei dem Flugzeugabsturz kommen insgesamt 152 Menschen ums Leben, auch Bakaris Mutter. Dass sie als Einzige überlebt hat, bezeichnet Bahia Bakari als "ein Wunder".
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Das "Wunder der Anden": Am 13. Oktober 1972 verunglückt Flug 571, ein Flugzeug der uruguayischen Luftwaffe. Von den 45 Menschen an Bord überleben 33. Die meisten der Passagiere sind Mitglieder einer Rugby-Mannschaft und deren Angehörige. Die Absturzstelle liegt mitten im Hochgebirge, in Eis und Schnee. Vorräte und Medikamente sind rar, sodass die Passagiere die drastische Entscheidung treffen, sich von den Leichen zu ernähren, um zu überleben. Das Foto zeigt acht der Passagiere in der letzten Nacht vor ihrer Rettung am 27. Dezember 1972 im Rumpf der Maschine. Ein Bergrettungsteam hatte ihnen Essen gebracht.
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Nachdem auch Wochen nach dem Absturz noch keine Rettungsteams eingetroffen sind, machen sich drei der Passagiere auf den Weg, um Hilfe zu holen. Dafür müssen sie ohne Ausrüstung den Berg erklimmen. Nach wenigen Tagen kehrt einer von ihnen zurück, da die Erfolgschancen mit den geringen Vorräten für zwei Personen höher scheinen. Der Versuch glückt, sie treffen auf einen Einheimischen und können Hilfe verständigen. Nach 72 Tagen werden 16 Überlebende gerettet. Ramon Sabella (Bild) gehört zu ihnen.
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Das Grubenunglück von San José wird als "Wunder von Chile" bezeichnet. Aufgrund eines Bergschlags am 5. August 2010 werden 33 Bergleute in einer Mine verschüttet. Sicherheitsauflagen in der Mine waren nicht eingehalten worden, es gab bereits im Vorfeld mehrere Unfälle. Die Bergleute sitzen in etwa 700 Metern Tiefe fest, ohne Kontakt zur Außenwelt. Die Freude bei ihren Angehörigen und bei Chiles damaligem Präsidenten Sebastián Piñera ist groß, als am 22. August 2010 endlich eine Nachricht der eingeschlossenen Arbeiter eintrifft. Auf dem Zettel ist zu lesen, dass es den 33 Bergleuten in einem Schutzraum gut gehe. Bis zu ihrer Befreiung sollten aber noch mehrere Monate vergehen.
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Nach 69 Tagen können alle verschütteten Bergleute erfolgreich gerettet werden. Das Grubenunglück verursacht weltweit großes Aufsehen und wird medial begleitet. Die Bedingungen unter Tage sind mit Temperaturen über 27 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent extrem. Die Verschütteten teilen ihre wenigen Vorräte ein und jede Person erhielt eine Aufgabe. Später können ihnen durch Rettungsbohrungen Lebensmittel und Medikamente geschickt werden. Das Foto zeigt den Arbeiter Florencio Avalos, wie er nach seiner Rettung am 13. Oktober 2010 seine Frau umarmt.
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Der Australier Tim Shaddock und seine Hündin Bella treiben über zwei Monate lang auf dem Meer, bis sie von mexikanischen Fischern gerettet werden. Ihre Reise sollte sie urspgünglich von La Paz in Mexiko bis nach Französisch-Polynesien führen. Doch ihr Katamaran "Aloha Toa" wird auf See beschädigt und ist nicht mehr fahrtüchtig. Am 12. Juli 2023 werden sie etwa 1.200 Meilen vom Land entfernt gefunden.
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Am 23. Juni 2018 wird eine Jugend-Fußballmannschaft zusammen mit ihrem Trainer bei einem Ausflug in einer Höhle in Thailand eingeschlossen. Starke Regenfälle haben die Höhle in Mae Sai, Chiang Rai, überflutet und damit den Rückweg abgeschnitten. Erst nach mehreren Tagen werden die dreizehn Personen von britischen Höhlentauchern entdeckt. Weil zu dem Zeitpunkt Monsun-Saison ist, droht der Wasserpegel in der Höhle weiter anzusteigen. Das Foto zeigt Luftwaffenangehörige des U.S. Indo-Pacific Command, die sich auf die komplizierten Taucheinsätze zur Rettung der Jugendlichen und ihres Trainers vorbereiten.
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Helfer aus aller Welt sind an der Rettung beteiligt. Sie gestaltet sich schwierig und ist riskant, der Rückweg aus 600 Metern Tiefe kann nur durch Tauchen überwunden werden. Die Jugendlichen im Alter von elf bis 16 Jahren haben jedoch keine Taucherfahrung, können zum Großteil auch nicht schwimmen und müssen für die Bergung betäubt werden, um eine Panik unter Wasser zu vermeiden, die ihr eigenes und das Leben ihrer Retter gefährdet hätte. Nach über zwei Wochen können alle 13 Personen erfolgreich geborgen werden. Allerdings verliert einer der Retter bei den Vorbereitungen der Aktion sein Leben.
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Der amerikanische Bergsteiger Aron Ralston ist in einem einsamen Tal in Utah unterwegs, als er von einem rund 100 Kilogramm schweren Felsbrocken getroffen wird. Dabei wird sein rechter Arm verwundet und unter dem Felsbrocken eingeklemmt. Nach fünf Tagen entschließt er sich dazu, seinen Unterarm zu brechen und mit einem Taschenmesser zu amputieren, um sich zu retten. Anschließend seilt sich der 27-Jährige an einer Felswand ab und schleppt sich zum Talausgang. Ein Rettungshubschrauber bringt ihn in ein Krankenhaus in Grand Junction, wo er am 8.5.2003 von den Geschehnissen berichtet (Bild). Begleitet wird er von seiner Mutter Donna Ralston.