In Istanbul ist ein Flugzeug schwer verunglückt. Die Maschine der türkischen Fluggesellschaft Pegasus kam bei starkem Regen von der Landebahn ab, brach auseinander und geriet in Brand. Es gibt viele Verletzte und mindestens drei Tote.
Am Istanbuler Airport Sabiha Gökcen sind am Mittwoch mindestens drei Mensch ums Leben gekommen. Das sagte am späten Abend Gesundheitsminister Fahrettin Koca.
Ein Flugzeug mit 183 Menschen an Bord war von der Landebahn abgekommen und auseinandergebrochen. In einer Stellungnahme aus dem türkischen Verkehrsministerium hatte es zunächst geheißen, es habe keine Todesopfer gegeben. Koca sprach zudem von 179 Verletzten, nachdem zunächst von 157 Verletzten die Rede war.
Wenig Angaben zur Unglücksursache
Bilder zeigten, dass der vordere Teil der Maschine ganz abgerissen war, sowie schwere Brüche im mittleren und hinteren Teil - dort war auf ersten Bildern auch ein Feuer zu sehen. Dem Sender TRT zufolge zerbrach das Flugzeug in drei Teile. Auf TV-Bildern war auch zu sehen, wie Passagiere über eine Tragfläche nach draußen kletterten. Einem von TRT interviewten Augenzeugen zufolge verließen Passagiere das Flugzeug zunächst auf eigene Faust, Hilfe sei erst später gekommen.
Die Maschine habe ersten Informationen zufolge "eine harte Landung" hingelegt und sei dann ins Gelände gerutscht, sagte Verkehrsminister Mehmet Cahit Turhan. Zu den Gründen für die Bruchlandung, die wohl nur mit sehr viel Glück einigermaßen glimpflich ausging, gab es zunächst nur wenige Angaben. In Istanbul war das Wetter am Mittwoch stürmisch und regnerisch. Der Istanbuler Gouverneur Ali Yerlikaya sagte zu Journalisten, das Flugzeug sei am Boden erst einmal 50 bis 60 Meter weit geschlittert und dann aus 30 bis 40 Metern Höhe in tieferliegendes Gelände gefallen.
Kommentatoren des Senders Habertürk berichteten, das abgerissene Cockpit liege umgestürzt da. Den Piloten gehe es aber gut, sagte Yerlikaya.
Airport für weitere Flüge gesperrt
Den Bildern zufolge handelt sich um eine Maschine der Fluggesellschaft Pegasus. Sie soll aus der westtürkischen Stadt Izmir gekommen sein. Pegasus bestätigte das am Abend in einer ersten kurzen Stellungnahme, in der es weiterhin nur hieß, dass es bisher keine Toten gegeben habe.
Nach offiziellen Angaben waren 177 Passagiere an Bord, unter ihnen auch zwei Babys, sowie sechs Crew-Mitglieder. Der Airport sei nach dem Unfall für weitere Flüge geschlossen worden, berichteten Medien. Einige würden zum großen neuen Istanbul-Flughafen umgeleitet. In einem Tweet machte die Flughafenverwaltung darauf aufmerksam, dass Flüge auch storniert würden. Passagiere sollten sich für mehr Informationen an die Fluggesellschaften wenden.
Bereits im Januar Vorfall mit Pegasus-Flieger
Am Sabiha-Gökcen-Flughafen war erst Anfang Januar ein Pegasus-Flugzeug von der Landebahn abgekommen. Es habe keine Verletzten gegeben, hieß es in einer Stellungnahme der Fluggesellschaft. Das Gouverneursamt der Provinz Istanbul teilte damals per Twitter mit, dass 164 Passagiere sicher aus der Maschine gebracht worden seien. Der Unfall habe sich wegen des schlechten Wetters ereignet.
Bei einer anderen Beinahe-Katastrophe waren im August 2018 bei einer Bruchlandung im Norden Mexikos alle 103 Insassen einer Maschine der Aeroméxico mit dem Leben davongekommen. Ursache des Unglücks war schlechtes Wetter. 2016 entkamen in Dubai 300 Menschen der Katastrophe, als eine Boeing 777 der Fluggesellschaft Emirates nach der Landung in Flammen aufging und ausbrannte.
2010 überlebten 126 Menschen wie durch ein Wunder die Bruchlandung ihres Flugzeugs auf der kolumbianischen Karibikinsel San Andrés. Die Maschine zerbrach auf der Landepiste in drei Teile, ging aber nicht in Flammen auf. Ein Passagier starb allerdings an einem Herzanfall. (dpa/sg)
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