Über zwei Monate lang lag die Leiche einer getöteten Frau in einer Wohnung, bis sie entdeckt wurde. Die Tochter der Getöteten war misstrauisch geworden und hatte die Polizei alarmiert.

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Über ein Jahr nach dem Fund einer getöteten Frau in einer Wohnung in Frankfurt hat im Landgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Ihm werde Totschlag vorgeworfen, sagte die Staatsanwältin bei der Verlesung der Anklage vor der Schwurgerichtskammer.

Der 66-jährige Deutsche soll die Frau erwürgt und über zwei Monate lang in ihrer Wohnung aufgebahrt haben, bis Polizisten die verwesende Leiche fanden. Ein mögliches Motiv für die Tat nannte die Anklage nicht.

Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte der in Schmitten (Hochtaunuskreis) lebende Angeklagte die Frau im Herbst 2022 kennengelernt, die beiden pflegten offenbar eine enge Freundschaft. Laut der "Hessenschau" waren die beiden kein Paar, der Mann soll sich aber überwiegend in der Wohnung der Toten aufgehalten haben. Am 2. Februar 2024 waren sie gemeinsam in der Frankfurter Wohnung der Frau, die Freunde sollen kurz vor der Tat noch gemeinsam Rätsel gelöst haben. Dann soll der Mann die Frau im Wohnzimmer zu Tode gewürgt haben.

Der Anklage zufolge erfand er in den folgenden Wochen unter anderem gegenüber der Tochter der Getöteten "eine Vielzahl von Legenden", um deren Tod zu vertuschen. Dazu nutzte er auch das Handy der Frau. So soll er der "Bild"-Zeitung zufolge unter anderem behauptet haben, die Frau liege im Krankenhaus.

Unter Wolldecken begraben

Als die Tochter ihm nicht mehr glaubte, informierte sie die Polizei. Am 11. April 2024 brachen Beamte die Wohnung auf und fanden die Leiche, sie lag unter Wolldecken begraben im abgeschlossenen Schlafzimmer. Der stark betrunkene Mann wurde in Untersuchungshaft gebracht, wie es hieß. Er ist mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Vergewaltigung, Körperverletzung und Exhibitionismus.

Zum Prozessauftakt wurde lediglich die Anklage verlesen, in der kommenden Woche wird die Verhandlung fortgesetzt. Ob sich der Angeklagte äußern wird, war laut Auskunft seines Rechtsanwalts zunächst unklar. Nach der bisherigen Planung soll im Mai ein Urteil verkündet werden. (dpa/bearbeitet von tas)

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