Mit einem Kulturfest unter dem Motto "Birlikte" (Zusammenstehen) will Köln am 9. Juni des NSU-Anschlags in der Keupstraße vor 20 Jahren gedenken. Das Festival solle für ein respektvolles und friedliches Zusammenleben werben, kündigten Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und Schauspielintendant Stefan Bachmann am Mittwoch an. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werde kommen.
Die rechtsextremistische Terrorzelle NSU hatte am 9. Juni 2004 in der für ihre türkischen Restaurants und Geschäfte bekannten Keupstraße in Köln-Mülheim eine Nagelbombe explodieren lassen. 22 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Danach ermittelte die Polizei jahrelang in der türkischen Community nach den Tätern. Erst sieben Jahre später stellte sich heraus, dass die NSU-Mörder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt für den Anschlag verantwortlich waren.
Bachmann sagte, es sei tragisch zu sehen, dass die Wunden auch 20 Jahre nach dem Ereignis noch sehr tief seien. "Birlikte" sei der Versuch, das Gedenken und das Bemühen um die Zukunft gleichsam "unter einen Hut zu bringen".
Vor zehn Jahren hatte es zum zehnten Jahrestag bereits ein ähnliches Gedenkfest unter dem Titel "Birlikte" gegeben, das damals 70 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angezogen hatte. Das Festival am Tag der Europawahl in diesem Jahr soll auch als klare Positionierung gegen rechts gelesen werden. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.