Kanadische Behörden haben am Dienstag bei einer Razzia in einem Zoo dessen Besitzer festgenommen und mehr als 100 Tiere beschlagnahmt, darunter Löwen, Zebras, Kängurus und Bären. Zuvor waren nach Angaben der Tierschutzorganisation SPCA zwei tote Tiger auf dem Gelände des Saint-Edouard-Zoos rund 120 Kilometer nordöstlich von Montreal gefunden worden.
Dem Besitzer Norman Trahan werden Tierquälerei und Verletzung der Sorgfaltspflicht vorgeworfen. Bei einer Verurteilung drohen dem Zoobesitzer bis zu fünf Jahre Haft und ein lebenslanges Tierhalteverbot.
Erste Hinweise im August 2018
Die SPCA, die in der Provinz Quebec Polizeigewalt ausüben darf, hatte nach eigenen Angaben erstmals im August 2018 Hinweise auf eine Misshandlung der Tiere erhalten. In der Folge wurden "ernsthafte Probleme" bei Gesundheit und Lebensbedingungen der Tiere festgestellt. Zunächst wurden allerdings nur zwei Alpakas beschlagnahmt.
"Unseres Wissens ist es das erste Mal, dass einem Zoobesitzer in Kanada kriminelle Tierquälerei vorgeworfen wird", sagte Sophie Gaillard, die den Einsatz leitete. Die Untersuchung der Tiere werde wohl noch einige Wochen dauern, fügte sie hinzu. Sie sollen in Tierheime und spezialisierte Betreuungseinrichtungen in Nordamerika gebracht werden. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.