Angesichts der anhaltenden Massenvertreibung afghanischer Geflüchteter aus Pakistan warnt die Hilfsorganisation Save the Children vor einer Ausbreitung von Infektionen in den Flüchtlingslagern der Grenzregion.
"Die Menschen sind dicht an dicht in zugigen Zelten untergebracht, und jetzt kommt auch noch der Winter mit eisigen Temperaturen", sagte Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Besonders Kinder seien bereits von zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten bedroht.
Aktuell verlassen täglich Tausende afghanische Flüchtlinge Pakistan. Die Regierung in Islamabad hatte Geflüchteten ohne Aufenthaltsstatus eine Frist zur freiwilligen Ausreise bis zum 1. November gesetzt, andernfalls drohe ihnen die Verhaftung und Ausweisung. Seit dieser Ankündigung sind nach Angaben pakistanischer Behörden in den Grenzprovinzen mehr als 340 000 Afghanen in ihr Heimatland zurückgekehrt. Die in Afghanistan regierenden islamistischen Taliban haben in der Nähe der Grenze provisorische Lager errichtet und versprochen, den Rückkehrern zu helfen.
"Die zurückkehrenden Familien kommen in Afghanistan mit praktisch nichts an und haben hier weder ein Zuhause noch die Aussicht auf eine bessere Zukunft", beschreibt Westphal die Situation. Die zurückkehrenden Flüchtlinge bräuchten zunächst Wasser, Hygieneeinrichtungen, Essen und warme Kleidung. "Es braucht aber dringend umfassende und nachhaltige Lösungen für diese Menschen, für ihre Gesundheit und Sicherheit." © dpa
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