Ein Gefangener, der am Montag aus der JVA Tegel in Berlin flüchten wollte, hatte aus Tisch- und Stuhlbeinen seiner Zelle einen Wurfanker gebaut.

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Mit dem Anker und einem Seil aus Bettlaken habe er wahrscheinlich die Außenanlagen überwinden wollen, sagte Justizverwaltungssprecher Sebastian Brux am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Laut Brux war das ein aussichtsloses Unterfangen: "Er hätte es nur bis zum Freigelände geschafft, auf das er sowieso jeden Tag darf."

Gefangener schweißte Gitterstäbe auf

Der Gefangene hatte zwei Gitterstäbe seiner Zelle aufgeschweißt und sich aus dem Fenster abgeseilt. Mitarbeiter der JVA entdeckten den 52-Jährigen am frühen Montagmorgen vor dem Zellengebäude.

In seiner Zelle fanden sich laut Brux Zitronennetze, Putzmittel und Backzutaten. Aus diesen mischte sich der Gefangene möglicherweise ein Mittel zum Schweißen. Jetzt werde geprüft, mit welchem Gemisch es gelang, die Gitterstäbe zu durchtrennen.

Nach übereinstimmenden Medienberichten soll es sich um einen Mann handeln, der in der Region Berlin-Brandenburg als Maskenmann bekannt geworden war. Dies bestätigte die Justizverwaltung jedoch nicht; man äußere sich nicht in dieser Form zu den Gefangenen.

Im Maskenmann-Prozess hatte das Landgericht Frankfurt (Oder) im Jahr 2015 einen damals 47-Jährigen wegen Angriffs auf Millionärsfamilien und Entführung eines Managers zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Mann hatte bei den Taten 2011 und 2012 jedes Mal eine Art Imkermaske getragen.  © dpa

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