Bei den Ermittlungen zu der schweren Explosion in Eschweiler bei Aachen haben die Ermittler eine Spur. Ein 21-Jähriger wurde festgenommen.
Nach der schweren Explosion in einem Mehrfamilienhaus in Eschweiler bei Aachen ist ein Mann unter dringendem Tatverdacht festgenommen worden.
Dem 21-Jährigen würden versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in 15 Fällen sowie besonders schwere Brandstiftung zur Last gelegt, erklärte die Oberstaatsanwaltschaft Aachen am Samstag. Er sei in Untersuchungshaft.
Ermittlungen zum Motiv dauern an
Bei der Explosion am Donnerstag waren 15 Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwebten am Samstag noch in Lebensgefahr. Die Ermittlungen zu Hintergründen und dem Motiv der Tat dauerten nach Justizangaben an. Der Beschuldigte ist laut Staatsanwaltschaft Deutscher.
Durch die Detonation zerbrachen in einem ganzen Straßenzug Schaufenster und Fassaden wurden beschädigt. Auch das Innere von Läden wurde verwüstet. Die Straße war übersät mit Scherben, Schaufensterpuppen und Trümmern.
Bis zu 25 Ladenlokale in der Umgebung waren getroffen. Die zerstörerische Druckwelle betraf vor allem das Erdgeschoss der Häuser. In den oberen Stockwerken der Gebäude gingen die Glasscheiben zu Bruch.
Bürgermeisterin Leonhardt: "Stadt steht unter Schock"
Die Bürgermeisterin der Stadt, Nadine Leonhardt, berichtete im Radiosender WDR 5 über die Lage: "Die Stadt steht wirklich unter Schock". Eine sehr beliebte Geschäftsstraße sei betroffen.
Nach der Hochwasserkatastrophe vor knapp zwei Jahren sei man nun in der nächsten Krise. Einige Geschäfte hätten gerade erst wiedereröffnet.
"Die Verzweiflung und der Schock stehen den Menschen ins Gesicht geschrieben", sagte Leonhardt. Die Stadt habe zwei 24-Stunden-Hotlines eingerichtet. Eine sei für diejenigen, die die Explosion erlebt und Umgang mit Verletzten gehabt hätten. Die zweite Hotline gebe Hinweise für Geschäftsleute, die Handwerker benötigten.
Feuerwehr beendet Brandwache
Am Ort der Explosion beendete die Feuerwehr unterdessen die Brandwache. "Der Regen kommt uns zugute", sagte ein Sprecher der Kommune. Die Straße sei wieder frei. Dort wurde ein Container für Trümmer aufgestellt.
Zerstörte Schaufenster waren mit Holzbrettern zugenagelt. Auch Glaser waren vor Ort. Vor dem Haus, von dem die Explosion ausging, standen Absperrgitter.
Kein Anwohner sei obdachlos, erklärte der Stadtsprecher. Teils seien Verletzte noch im Krankenhaus. Die anderen Anwohner seien alle untergekommen. Die Staatsanwaltschaft machte mit Verweis auf die Privatsphäre der Betroffenen keine weiteren Angaben zu Verletzten.
(afp/dpa/lko)
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