Die Explosion in einem Hochhaus in Ratingen bei Düsseldorf wird den Bundesgerichtshof beschäftigen. Der Verteidiger des zu lebenslanger Haft verurteilten 57-jährigen Ratingers habe Revision eingelegt, sagte eine Sprecherin des Düsseldorfer Landgerichts am Mittwoch auf Anfrage. Das Gericht hatte den Deutschen vor einer Woche wegen versuchten Mordes in fünf Fällen schuldig gesprochen. Als Motiv hatte das Gericht Hass auf den Staat genannt. Der Verteidiger hatte eine Verurteilung lediglich wegen schwerer Körperverletzung beantragt.
Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren am 11. Mai zur Wohnung des Mannes im zehnten Stock eines Hochhauses gekommen, um einer hilflosen Person zu helfen, die in der Wohnung vermutet wurde.
Doch in der Wohnung lauerte laut Urteil der 57-Jährige hinter einer Barrikade aus Wasserkästen, schüttete mehrere Liter Benzin auf die Einsatzkräfte und zündete das Gas-Luft-Gemisch mit einem brennenden Textil. Es kam zu einer Explosion mit einer Hitze von mehreren 100 Grad. Ein Feuerball traf die Einsatzkräfte und setzte ihre Kleidung in Brand. Acht der neun Verletzten werden laut Staatsanwaltschaft bleibende Schäden behalten.
Ein Psychiater hatte berichtet, dass der Mann während der Corona-Pandemie einen Hang zu Verschwörungstheorien entwickelt habe. Die Covid-Impfung habe er als "Impfstoff des Teufels" und staatliche Institutionen wie das Arbeitsamt als "Werkzeuge des Teufels" bezeichnet. Zudem habe er behauptet, die Medikamente für seine Mutter seien vergiftet. Er hatte wochenlang mit der Leiche seiner Mutter in der Wohnung gelebt. © dpa
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