• Es soll bis 45 Grad heiß werden.
  • Der Kampf gegen die Flammen im Mittelmeerraum geht weiter.
  • Auf der griechischen Insel Euböa spielen sich wieder dramatische Szenen ab.

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Der Kampf gegen die Brände im Mittelmeerraum ist noch nicht vorbei. Auf der griechischen Insel Euböa spielten sich am Montagabend dramatische Szenen ab, dort brannte es die achte Nacht in Folge. Vor der Ortschaft Kamatriades rückten am frühen Abend Hunderte Freiwillige an, um gemeinsam mit den Anwohnern und Feuerwehrleuten eine Menschenkette gegen die Wand aus Flammen zu bilden, die sich dem Ort näherte. Fernsehbilder zeigten große Gruppen junger Männer mit Rucksäcken und Masken, die sich einreihten.

Strom und Wasserversorgung sind in den Brandgebieten ausgefallen

Neben Kamatriades wurden die Ortschaften Istiaia und Avgaria in derselben Region evakuiert. Strom und Wasserversorgung sind in den Brandgebieten ausgefallen, die Feuerwehr musste das Wasser in Löschwagen anliefern. Viele der Helfer waren lediglich mit Zweigen bewaffnet, um die nahenden Flammen auszuschlagen. Löschflugzeuge und -hubschrauber können bei Dunkelheit nicht fliegen.

Die griechische Regierung will den Zivilschutz in Folge der schweren Brände im Land vollständig umorganisieren. "Künftig wird die Prävention im Mittelpunkt stehen, nicht die Reaktion", sagte Premier Kyriakos Mitsotakis am Montagabend in einer Fernsehansprache. Der Aufbauplan - auch für die Aufforstung, die nach neusten Erkenntnissen erfolgen soll - werde direkt dem Ministerpräsidenten unterstellt.

Den schnellen Wiederaufbau verbrannter Wohnhäuser und Industriegebäude sowie die Hilfe für andere Brandschäden bei den Bürgern will Athen mit einem Sonderhaushalt von 500 Millionen Euro bewältigen. Die Hilfe für die Menschen soll unbürokratisch über eine Online-Plattform erfolgen. Bereits am Montagmorgen war im Norden Athens mit der Feststellung der Schäden begonnen worden.

586 Feuer in Griechenland ausgebrochen

In den vergangenen Tagen seien im ganzen Land 586 Feuer ausgebrochen, sagte Mitsotakis. Das Klima wolle er nicht als Entschuldigung für den Verlauf der Brände nehmen, sagte der Premier. Es sei aber sehr wohl der Grund für die schweren Brände: "Es ist offensichtlich, dass die Klimakrise an die Tür des Planeten klopft."

In Italien erhält der Katastrophenschutz weiter zahlreiche Anfragen aus den italienischen Regionen für Luftunterstützung im Kampf gegen die Waldbrände. Die Löschflugzeuge und Hubschrauber flogen am Montag meist über brennende Gebiete im süditalienischen Kalabrien, auf der Insel Sizilien und im Latium, wo auch die Hauptstadt Rom liegt, wie die Zivilschutzbehörde am Abend in Rom mitteilte. Fünf Brände habe die Feuerwehr unter Kontrolle gebracht beziehungsweise gelöscht.

Die Zivilschutzbehörde betonte erneut, dass ein Großteil der Brände durch unvorsichtiges Verhalten oder mutwillig ausgelöst würden. Ein Kommandant der Carabinieri-Einheit für den Waldschutz sagte der Nachrichtenagentur Ansa am Montag, dass derzeit 70 Feuer in Italien wüteten, vor allem in Apulien, Sizilien und Kalabrien. Für Dienstag und Mittwoch gelte wegen der extremen Hitze höchste Alarmbereitschaft. Auf Sizilien und Sardinien rechnete der Katastrophenschutz mit teils bis zu 45 Grad Celsius.

Situation in der Türkei entspannt sich etwas

Die Situation in der Türkei hat sich inzwischen etwas entspannt. Zwar sind im Südwesten des Landes nach offiziellen Angaben noch drei Brände nicht unter Kontrolle, Wohngebiete sind aber erst mal nicht mehr bedroht. Weil die Situation in Griechenland zurzeit schlimmer sei, werde man zwei Löschflugzeuge zum Nachbarn schicken, sagte Forstminister Bekir Pakdemirli am Montagabend.

Experten mahnen in der Türkei weiter zur Vorsicht. Auch in den nächsten Tagen soll es sehr heiß und trocken werden. Die Brandgefahr bleibt hoch. (dpa/mgb)

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