Die Explosion eines Triebwerks bei einem Test verzögert den ersten Raketenstart des deutschen Unternehmens Rocket Factory Augsburg (RFA) von einem Raumfahrtbahnhof in Schottland erheblich. Ein Start in den nächsten Wochen oder Monaten sei nicht mehr möglich, teilte RFA mit. Das Unternehmen will von Unst, der nördlichsten britischen Insel, aus Satelliten ins All bringen. Es wäre der erste vertikale Start einer Rakete von europäischem Boden außerhalb Russlands, meldete die britische Nachrichtenagentur PA.
Bei einem Test war die Erststufe des Flugkörpers in einem Feuerball aufgegangen. Grund dafür sei ein "äußerst ungewöhnlicher" Sauerstoffbrand in einer Turbopumpe gewesen, hieß es von RFA zur Begründung. Er habe sich auf benachbarte Motoren ausgeweitet. Notfallmaßnahmen hätten nicht ausgereicht, um das Feuer einzudämmen. Daraufhin hätten sich der an Bord verbleibende Kraftstoff und flüssiger Sauerstoff entzündet. Ein Ersatz muss nun erst aus Deutschland gebracht werden, bevor weitere Tests möglich sind.
Die Startrampe auf dem privaten Raumfahrtbahnhof Saxavord Spaceport wurde nach Angaben des Betreibers nicht beschädigt. Von dort wollen auch ein weiteres deutsches Unternehmen sowie ein US-Anbieter künftig Raketen ins All schicken. Großbritannien plant landesweit mehrere Startrampen, um vom lukrativen Geschäft mit Satelliten zu profitieren. © dpa
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