Angesichts dringenden Redebedarfs zwischen deutschen Bischöfen und der Führung der katholischen Kirche in Rom ist der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Freitag im Vatikan empfangen worden.
Auf dem Programm des Treffens stehen insbesondere die Reformvorschläge des deutschen Synodalen Wegs, die dem Vatikan zu weit gehen. Von deutscher Seite nehmen auch andere Bischöfe teil - auf der Seite des Vatikans mehrere hochrangige Kurienkardinäle.
Es ist das erste Mal seit acht Monaten, dass eine deutsche Delegation offiziell im Vatikan empfangen wurde. Ein erstes Gespräch hatte im Juli vergangenen Jahres stattgefunden. Zuletzt sorgte das Streitthema Kirchenreform erneut für Irritationen. Konkret geht es dabei um Pläne der deutschen Katholiken zur Gründung eines Synodalen Ausschusses. Dieser soll einen Synodalen Rat vorbereiten, in dem die Bischöfe später gemeinsam mit Laienvertretern beraten und entscheiden wollen.
Ein solches Gremium sei im geltenden Kirchenrecht nicht vorgesehen, argumentierten hochrangige Kurienkardinäle vor einem Monat in einem Brief an die Bischofskonferenz. Darin baten sie die Bischöfe zudem, die Abstimmung über die Satzung des Synodalen Ausschusses bei einer Versammlung auszusetzen - was dann auch geschah. Die deutschen Bischöfe sollten zunächst Gespräche in Rom abwarten, hieß es damals.
Seit geraumer Zeit kriselt es zwischen den deutschen Bischöfen und der römischen Kurie. Angesichts der verhärteten Fronten dürfte eine Annäherung Beobachtern zufolge schwierig sein. Das Treffen am Freitag soll der Auftakt für eine Reihe von Begegnungen sein, bei denen es auch um eine Reihe weiterer strittiger Fragen gehen soll. Ein Treffen mit Papst Franziskus persönlich stand nicht auf der Tagesordnung. © dpa
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