In Botswana haben Wilder fast 90 Elefanten getötet um an das Elfenbein ihrer Stoßzähne zu gelangen. Bislang galt das Land als besonders sicher für die Dickhäuter. Tierschützer äußerten Besorgnis angesichts des Ausmaßes der Wilderei.

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Wilderer in Botswana haben innerhalb der vergangenen drei Monate nach Angaben von Tierschützern mindestens 87 Elefanten getötet. Das erklärte die Organisation Elephants Without Borders (zu Deutsch: Elefanten ohne Grenzen) am Dienstag. Der botswanische Tourismusminister Tshekedi Khama bestätigte die Angaben.

Die Gruppe führt derzeit aus der Luft eine Erhebung zur Zahl der Elefanten in dem Land im südlichen Afrika durch. "Jeden Tag sehen wir getötete Elefanten", erklärte Mike Chase, der Direktor der Gruppe. Das Ausmaß der Wilderei sei erschreckend.

Elfenbein erzielt hohe Preise

Die meisten Elefantenkadaver sollen in der Nähe des nördlichen Nationalparks Okavango-Delta gefunden worden sein. Laut Elephants Without Borders nahmen die Wilderer vor allem ältere männliche Elefanten ins Visier, da sie die größten Stoßzähne haben. Elfenbein erzielt auf dem Schwarzmarkt hohe Preise. Viele der Kunden stammen dabei aus Asien.

Botswana galt bislang als sicherer Hafen für die Dickhäuter. Dort sollen rund 130.000 bis 150.000 Elefanten leben, etwa ein Drittel des Gesamtbestandes in Afrika. Chase kritisierte, dass das Land Anfang des Jahres beschlossen habe seine Wildhüter zu entwaffnen. Zuvor hatten Wilderer damit rechnen müssen bei der illegalen Jagd erschossen zu werden.

Die Tierschützer des WWF warnten, die Jagd auf Botswanas Elefanten sei besorgniserregend für die Erhaltung der Art. "Dieser beispiellose Angriff zeigt, wie erbarmungslos die hochgerüstete Wildtiermafia vorgeht", sagte die WWF-Referentin für Wildtierkriminalität, Katharina Trump. (dpa/thp)

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