Bei einem Brand in einer illegalen Raffinerie in Nigerias ölreichem Niger-Delta sind mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte der Sprecher des paramilitärischen Nigeria Security and Civil Defence Corps (NSCDC) in der Nacht zu Dienstag mit. Die Opfer - darunter eine schwangere Frau - seien bei dem Unfall, der sich bereits am Sonntag in der Ortschaft Ibaa im südlichen Bundesstaat Rivers ereignete, "bis zur Unkenntlichkeit" verbrannt, sagte der Sprecher.

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Mindestens 25 weitere Menschen seien verletzt worden. Nach Angaben des Sprechers sei ein zunächst kleines Feuer außer Kontrolle geraten und habe sich auf ein naheliegendes Ölreservoir ausgebreitet. Dabei sei es zu einer Explosion gekommen.

Korruption, Armut und Gefahren entlang der Pipeline

Nigeria ist einer der führenden Ölproduzenten Afrikas. Die Erlöse verschwinden allerdings zu großen Teilen aufgrund korrupter öffentlicher Verwaltungen, während die Bevölkerung des Niger-Delta, wo das meiste Öl gefördert wird, größtenteils verarmt ist.

Umso häufiger kommt es zu Diebstahl von Öl aus den Pipelines, das anschließend in illegalen Raffinerien teils mit gefährlichen Methoden verarbeitet wird. Immer wieder kommt es dabei zu Explosionen. Beim bislang tödlichsten Unfall im Jahr 1998 starben mehr als 1000 Menschen, die Öl aus einer aufgebrochenen Pipeline abschöpften.  © dpa

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