Die 12-jährige Jungjournalistin Hilde Kate Lysiak lässt sich nicht einschüchtern – auch nicht von der Polizei. Das erfuhr ein US-amerikanischer Officer am eigenen Leib, als er dem Mädchen drohte.

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Hilde Kate Lysiak betreibt ihr eigenes Newsportal "Orange Street News", das nach eigenen Angaben die einzige Zeitung ist, die sich mit der Gemeinde Selinsgrove im US-Bundesstaat Pennsylvania befasst.

Die Jungjournalistin machte vor drei Jahren auf sich aufmerksam, als sie als Erste in ihrem Heimatort über einen Mordfall berichtete. Daneben schreibt sie über Banküberfälle, Vergewaltigungsanschuldigungen und Drogenhandel und ist das jüngste Mitglieder der US-amerikanischen Society of Professional Journalists.

Polizist will nichts von Pressefreiheit hören

Ihre letzte Reportage führte Hilde Lysiak nach Patagonia, Arizona, wo sie die Spur eines Berglöwen verfolgte. Doch ein Polizist war gar nicht begeistert von dem Eifer der Jungjournalistin. Er hielt sie an und drohte ihr angeblich, sie zu verhaften und ins Jugendgefängnis zu stecken.

Als sie sich auswies und als Mitglied der Presse identifizierte, soll er gesagt haben: "Ich will nichts von diesem Pressefreiheits-Zeug hören." Als die 12-Jährige demselben Cop später noch einmal begegnet, filmt sie das Treffen und stellt den Officer zur Rede.

Jungjournalistin stellt Video der Begegnung online

"Was habe ich Illegales getan?", fragt Hilde Lysiak den Polizisten. Dieser beschwert sich, dass das Mädchen ihm früher am Tag gefolgt sei und sich seinen Anweisungen widersetzt hätte. Außerdem sei es gegen das Gesetz, ihn gegen seinen Willen zu filmen und das Video online zu stellen.

Doch Hilde Lysiak hält fest, dass es nach dem ersten Verfassungszusatz erlaubt sei, Beamten auf öffentlichem Grund zu filmen, während sie im Dienst sind. Im Anschluss veröffentlicht sie das Video auf ihrem eigenen YouTube-Kanal und schreibt einen Artikel dazu.

OSN Publisher Hilde Lysiak Threatened With Arrest

OSN Publisher Hilde Lysiak Threatened With Arrest © YouTube

Anscheinend war das mediale Echo darauf so groß, dass sich die Stadt Patagonia dazu gezwungen sah, ein öffentliches Statement zu veröffentlichen. Darin heißt es, dass man personelle Konsequenzen gezogen habe. Wie genau die aussehen, wurde allerdings nicht erläutert.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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