Ob Grillfeier, Kaffeekränzchen oder Corona-Party: Wer sich jetzt noch mit Freunden zum Feiern, Trinken oder Tratschen trifft, ist nicht nur Schuld daran, dass eine Ausgangssperre droht. Sondern mitverantwortlich, wenn Menschen sterben.
Vielleicht ist die Krankheit für viele noch zu abstrakt, im wörtlichen Sinn unfassbar. Denn nur so kann man sich das unfassbare Verhalten einiger Menschen erklären.
Ein Kollege, der, wie so viele, momentan im Home-Office arbeitet, erzählt von Kindern, die bei ihm im Hof herumtollen, während die ratschenden Mütter in Grüppchen danebenstehen. Und hat derweil ziemliche Mühe, seinen eigenen Kindern zu erklären, weshalb sie momentan nicht in die Eisdiele, den Skaterpark oder zum Spielen mit ihren Freunden dürfen.
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Trinkt euer Bier doch auf dem Balkon!
"Ich bin so sauer und enttäuscht," schreibt mir eine Freundin. Und berichtet von Menschen aus ihrem Freundeskreis, die sich treffen um gemeinsam zu Picknicken, Fußball zu spielen, Grillpartys zu feiern oder in Cafés zu sitzen. "Können die ihr Bier nicht auf dem Balkon trinken?" schimpft sie. Und stellt dabei nicht nur ihre Menschenkenntnis, sondern auch ihre Freundschaften in Frage.
Und während in Bergamo das Militär einfährt um die Särge abzutransportieren, verabreden sich manche hinter verschlossenen Türen zu sogenannten "Corona-Partys." Da fragt man sich ernsthaft: Was geht in den Köpfen dieser Menschen vor? Finden die sich selbst so langweilig, dass sie es nicht ein paar Wochen alleine aushalten können?
Zum Totlachen? Ganz und gar nicht
Haha, YOLO, ist doch nur eine Grippe! Darauf ein Corona! Zum Totlachen, zum Sterben komisch? Nein, ganz und gar nicht. Wie können es Menschen mit ihrem Gewissen vereinbaren, dass wegen ihres Verhaltens möglicherweise andere Menschen sterben?
Indes versuchen Städte und Länder verzweifelt, dem geselligen Treiben und damit der Verbreitung des Virus‘ Einhalt zu gebieten. In Hamburg werden angeblich öffentliche Bänke und Basketballkörbe abmontiert, um zu vermeiden, dass sich Menschen dort aufhalten. In Bayern gilt ab Freitagnacht eine Ausgehbeschränkung, die das Verlassen der eigenen Wohnung nur mit triftigem Grund erlaubt.
Reißt euch zusammen!
An alle Feierwütigen, Käffchentrinker und Angriller, die es bisher nicht geschafft habt, sich ein paar Wochen zusammenzureißen: Schämt euch. Vielleicht seid auch ihr irgendwann mal auf Hilfe angewiesen. Die, die euch dann helfen werden, säßen vermutlich auch viel lieber in Cafés oder Biergärten rum, statt Überstunden zu schieben und für euch ihre Gesundheit zu riskieren.
Nun liegt es an euch, euren Mitmenschen und auch euch selbst zu beweisen, dass ihr vielleicht doch keine asozialen Charakterschweine seid. Deshalb (ums mit dem populären Hashtag zu sagen): #staythefuckhome
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