Der Kreis Heinsberg war bereits vor Monaten wegen einer Karnevalssitzung besonders stark von der Ausbreitung des Coronavirus betroffen. Nun zwingt ein weiterer Ausbruch in der Region einen Paketzusteller zu drastischen Entscheidungen.
Der Paketzusteller DPD hat einen Standort im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen mit Hunderten Mitarbeitern wegen eines Corona-Ausbruchs vorübergehend geschlossen.
Bislang seien 42 Beschäftigte positiv auf das Virus getestet worden, erklärte ein Unternehmenssprecher am Samstag. Es seien aber noch nicht alle Proben ausgewertet worden.
400 Mitarbeiter in zweiwöchiger Quarantäne
Alle 400 Mitarbeiter aus dem Standort in Hückelhoven sind demnach in zweiwöchiger Quarantäne. Zuvor hatte der WDR berichtet.
Die Zustellung von Paketen und Abholung von Sendungen bei Kunden werde von benachbarten Standorten übernommen und sei sichergestellt, sagte der Sprecher.
Die ersten Fälle waren demnach in dieser Woche bekanntgeworden und dem Gesundheitsamt gemeldet worden. Die Behörde habe dann mobile Teststationen veranlasst, sagte der Sprecher.
Das Depot soll nun gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Andere DPD-Standorte seien nicht betroffen.
Gemeinde Gangelt gilt als Epizentrum
Der Kreis Heinsberg gilt als besonders betroffen vom Coronavirus. In der Gemeinde Gangelt hatten sich nach einer Karnevalssitzung Mitte Februar viele Bürger mit dem Virus infiziert.
Die Gemeinde gilt daher als Epizentrum. Zuletzt wurden in dem Kreis 1798 bestätigte Infektionen und 68 Todesfälle gezählt (Stand Freitag).
Die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner liegt dem Robert Koch-Institut zufolge bei 4,7 (Stand Samstag, 0.00 Uhr).
Die von Bund und Ländern vereinbarte Grenze liegt bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. (dpa/fte)
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