Blauer Himmel, Sonnenschein, Traumtemperaturen – für viele ist der Hochsommer die schönste Jahreszeit. Andere aber kämpfen gerade jetzt mit unangenehmen Wehwehchen wie Herpes, Sonnenbrand, Blasenentzündung oder Allergien. Wir verraten Ihnen, wie Sie lästige Sommer-Leiden schnell lindern und für die Zukunft richtig vorbeugen – damit Sie den Sommer in vollen Zügen genießen können.

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Sonnenbrand

Wer sich ohne Schutz der prallen Sonne aussetzt, riskiert nicht nur Rötungen, Spannungen oder Blasen auf der Haut. Auch das Hautkrebsrisiko nimmt um ein Vielfaches zu.

Soforthilfe: Wie bei den meisten Verbrennungen sorgt Kühle für die sofortige Linderung der Beschwerden. Quark, Joghurt oder Aloe-Vera-Gels aus dem Kühlschrank ziehen die Hitze aus dem Körper und beruhigen die entzündeten Hautstellen. Bei einem stärkeren Sonnenbrand hilft auch Aspirin, die Reizung zu stoppen.

Vorbeugung: Die Haut mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad mit einem Sonnenschutz eincremen (auf Lichtschutzfaktor achten). Darüber hinaus sollte man ausgedehnte Sonnenbäder - vor allem in der Mittagshitze - vermeiden und sich überwiegend im Schatten aufhalten.

Lippenherpes

Neben Stress und einem geschwächten Immunsystem begünstigt intensive UV-Strahlung das Auftreten der unangenehm brennenden, juckenden Bläschen am Mund.

Soforthilfe: Bei den ersten Anzeichen wie Kribbeln oder Spannen verspricht eine virenhemmende Creme mit dem Wirkstoff Aciclovir oder Penciclovir Linderung. Am besten beim Auftragen der betroffenen Hautpartien ein Wattestäbchen benutzen - so vermeidet man es, die Herpesviren mit den Fingern auf andere Körperstellen zu übertragen.

Vorbeugung: Mehrmals täglich eine Lippenpflege mit hohem Lichtschutzfaktor – am besten so genannte Sunblocker-Pasten - verwenden.

Warzen

Warzen sind zwar gesundheitlich eher harmlos, aber sie sind unansehnlich und können mitunter richtig wehtun. Ganz besonders die so genannten Dornwarzen. Diese gutartige, aber sehr schmerzhafte Hautveränderung kann man sich gerade im Sommer beim Barfußgehen im Schwimmbad nur allzu leicht an den Fußsohlen zuziehen.

Soforthilfe: Häufig verschwinden Warzen nach einiger Zeit von selbst. Ist dies nicht der Fall, kann man ihnen mit Vereisung wirkungsvoll zu Leibe rücken. Dabei wird ein Flüssig-Gas-Gemisch von ungefähr minus 57 Grad aus der Apotheke auf die betroffene Hautpartie gesprüht. Die Kälte tötet die Papilloma-Viren und die vereiste Haut fällt nach etwa 14 Tagen zusammen mit der Warze ab.

Ebenfalls effektiv ist die Behandlung mit Salicylsäure. Allerdings ist diese Therapie sehr langwierig (Dauer bis zu drei Monate) und muss zudem konsequent durchgeführt werden.

Was man in jedem Fall vermeiden sollte, ist ein Öffnen der Warze durch Kratzen oder gar durch eigene "Operationen". Das Resultat wäre nur, dass sich das Problem auf weitere Hautpartien ausweiten kann.

Vorbeugung: Tragen Sie beim Besuch von Schwimmbädern, Saunen und in Hotels stets Badeschuhe. Wechseln Sie darüber hinaus häufig Ihre Handtücher und waschen Sie sie vorsichtshalber bei 90 Grad – so können die Viren nicht überleben.

Insektenstich

Rötungen, Juckreiz, Schwellungen bis hin zu schweren allergischen Reaktionen – all das kann der Stich einer Wespe, Hummel, Biene, Bremse oder auch Mücke auslösen.

Soforthilfe: Betupfen Sie die Einstichstelle mit Eis oder kühlem Wasser – das lässt die Schwellung zurückgehen. Leiden Sie nach einem Insektenstich an Übelkeit, Schwindel und Atemnot, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Dies könnten erste Anzeichen eines allergischen Schocks sein!

Vorbeugung: Erste Regel: Ruhig bleiben und nicht nach den summenden Insekten schlagen. Achten Sie außerdem im Freien genau darauf, was Sie essen oder trinken, gehen Sie nicht barfuß und tragen Sie keine weite Kleidung, in die Insekten hineinkrabbeln könnten. Auch von stark duftenden, süßlichen Deos und Parfums sollte man in den Sommermonaten die Finger lassen – der Geruch lockt Insekten an.

Vor Mückenstichen schützt man sich abends am besten mit langen Hosen und langärmeliger Kleidung. Teebaumöl eignet sich sowohl zur Mückenabwehr als auch zur Behandlung von Mückenstichen, denn es wirkt antiseptisch und lindert den Juckreiz.

Fußpilz

Wenn es zwischen den Zehen unangenehm juckt, sich die Haut rötet und schuppt, dürfte die wahrscheinlichste Ursache Fußpilz sein. Im Sommer tritt er leider besonders häufig auf.

Soforthilfe: Mit fungiziden Cremes aus der Apotheke lässt sich der Pilz schnell in den Griff bekommen. Wichtig: Nach dem Abheilen die Behandlung noch für ungefähr eine Woche fortsetzen, sonst kommt der Pilz wieder. Schlägt die Therapie nicht an, sollte man einen Dermatologen aufsuchen.

Vorbeugung: In öffentlichen Bädern, Saunen und selbst im Hotelzimmer sind Badeschlappen Pflicht. Darüber hinaus gilt: Füße - insbesondere die Zehenzwischenräume - immer gut abtrocknen, bequeme Schuhe aus atmungsaktivem Material tragen und nach Möglichkeit viel Licht und Luft an die Füße lassen – beides mögen Pilze überhaupt nicht.

Blasenentzündung

Häufiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen – gerade im Sommer leiden viele unter Blasenentzündung. Besonders Frauen sind betroffen. Ihre Harnröhre ist kürzer als die von Männern, weshalb Bakterien leichter in die Blase gelangen können. Häufigster Auslöser für eine Harnwegsinfektion: Unterkühlung.

Soforthilfe: Viel trinken – am besten zwei bis drei Liter täglich. So spült man die Bakterien aus dem Körper. Preiselbeersaft sowie Blasen- und Nierentees helfen besonders gut. Dauern die Beschwerden längere Zeit an oder verschlechtern sich die Symptome sogar, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen!

Vorbeugung: Stets darauf achten, dass der Unterleib nicht unterkühlt: Nasse Badekleidung also sofort wechseln! Wer außerdem die Füße schön warm hält und viel trinkt, beugt ebenfalls einer Blasenentzündung vor.

Sonnenallergie/Mallorca-Akne

Entzündungen, Juckreiz, Pusteln – wird die Haut von heute auf morgen extremer Sonnenbestrahlung ausgesetzt, wird sie möglicherweise darauf mit einer Allergie reagieren. Schuld an den Knötchen auf Dekolletee, Hals und Schultern können aber auch die in Sonnencremes enthaltenen Fette und Emulgatoren sein, die in Kombination mit den UV-Strahlen eine allergische Reaktion, die so genannte Mallorca-Akne, auslösen.

Soforthilfe: Linderung der Beschwerden versprechen Zink-Schüttelmixturen aus der Apotheke, kühlende Aloe-Vera-Gels nehmen den Juckreiz.

Vorbeugung: Achten Sie darauf, dass Sonnenschutzmittel wie After-Sun-Produkte fett- und emulgatorfrei sind (wie zum Beispiel Gels). Gewöhnen Sie Ihre Haut allmählich an die Sonne. Ebenfalls wirkungsvoll: Sechs Wochen vor dem Urlaub täglich Betakarotin etwa in Form von Tabletten einnehmen. Das bereitet die Haut auf die Sonne vor.

Durchfall

Magengrummeln, Bauchkrämpfe und flüssiger Stuhlgang sind im Sommer ein Massenphänomen. Ursache dafür ist oft der veränderte Speiseplan mit fettigem Grillgut, Eis oder sauren Salatdressings, die dem Darm und der Verdauung zu schaffen machen. Zum anderen können sich aber auch Viren und Bakterien gerade bei warmen Temperaturen besonders gut auf Nahrungsmitteln vermehren.

Soforthilfe: Da sich der Körper selbst am besten zu helfen weiß, sollte man die Diarrhoe im wahrsten Sinne des Wortes aussitzen. In dieser Zeit heißt es viel trinken, um so den Flüssigkeitsverlust im Körper auszugleichen und nur leichte, zucker- und fettfreie Kost zu sich nehmen. Eine Diät aus Salzgebäck und Mineralwasser ist optimal.

Dauern die Symptome länger als 48 Stunden an und werden von Fieber, Erbrechen oder Schweißausbrüchen begleitet, sollte der Hausarzt konsultiert werden. Es könnte sich um eine ernsthafte Infektion (etwa mit Salmonellen) handeln.

Vorbeugung: Achten Sie darauf, dass Sie Ihren gewohnten Speiseplan nicht allzu sehr umstellen. Grillwürstchen und Eis sind erlaubt – aber bitte nur in Maßen. Da sich die Keime bei warmen Temperaturen besonders gut auch auf Türklinken oder Tischplatten vermehren können, ist zudem penible Hygiene angesagt. Das gilt vor allem an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen.

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