Viele Menschen bekommen im Laufe ihres Lebens die Diagnose Krebs. Für die meisten kommt das komplett überraschend. Eine neue Erfindung könnte in ein paar Jahren zumindest die vier häufigsten Krebsarten sehr früh erkennen.

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Krebs ist heutzutage neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine der häufigsten Todesursachen. Die Diagnose wird oft erst dann gestellt, wenn die Krankheit schon fortgeschritten ist. Das schmälert die Heilungschancen, wie die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) schreibt.

Krebs früh erkennen

Für dieses Problem haben Forscher der ETH nun vielleicht eine Lösung gefunden. Sie haben eine Art Frühwarnsystem entwickelt. Dafür wird ein Implantat unter die Haut gesetzt. Dadurch können Prostata-, Lungen-, Dickdarm- und Brustkrebs in einem frühen Stadium erkannt werden. Es sind die vier häufigsten Krebsformen.

Das Implantat misst den Kalzium-Pegel. Ein erhöhter Kalzium-Pegel kann ein Hinweis auf diese vier Krebsarten sein. Ist der Spiegel über eine gewisse Zeit erhöht, bildet sich auf der Implantat-Stelle ein Muttermal. So können Träger lange bevor sich eine Krebserkrankung normalerweise feststellen lassen würde, zum Arzt gehen.

Früherkennung erhöht Heilung

"Heute gehen ja die meisten Leute erst dann zum Doktor, wenn ihnen ein Tumor Probleme bereitet. Dann ist es aber leider oft zu spät", erklärt Professor Martin Fussenegger. Früherkennung erhöht die Überlebenschancen jedoch stark, beispielsweise bei Brustkrebs.

Noch ist das Implantat nicht serienreif, die bisherigen Studien fanden an Mäusen und Schweineschwarten statt. Von Tests an Menschen ist man noch weit entfernt. Die ETH rechnet mit mindestens zehn Jahren Forschungs- und Entwicklungszeit.

(mh)

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